Der Mond war von einer Wolkenfront bedeckt, daher war es im Wald um Beregost zappenduster. Eine Gestalt stand am Ufer eines kleinen Flusses. Auf den Schultern etwas, das man als 'schlaffen Sack' bezeichnen könnte. Die Gestalt griff nach dem Sack und warf ihn ins Wasser.
Prustend erhob sich Ciryamo auf aus dem Wasser. Was war das?
Von oben bis unten durchnässt stand er da mitten in einem Fluss im Wald. Eine Windböe ließ ihn erschaudern. Er zitterte vor Kälte und hatte dazu noch höllische Kopfschmerzen Okay, das ist echt nicht witzig!
Er schaute sich um sah aber niemanden.
Denk nach Ciryamo, denk nach. Wie bist du hier hergekommen?Er versuchte sich zu erinnern: Er hatte mit den anderen ausgiebig gefeiert. Ciryamo musste trotz der Kälte und den Kopfschmerzen grinsen als er an Jaheira dachte. Imoen hatte in ihr ein neues 'Opfer' gefunden und die Halbelfe mit viel Spaß abgefüllt.
Das Grinsen wurde nur noch breiter als sich an den armen Khalid erinnerte. Nur mit allergrößter Anstrengung war es ihm gelungen seine Frau ins Bettchen zu bringen. Damit war auch die Party vorbei gewesen und er selbst war leicht angetrunken in Bett gegangen. Seine Anfälligkeit gegen Alkohol war ihm schmerzhaft bewusst, aber das was er getrunken hatte, verursachte nie und nimmer solche Kopfschmerzen.
Ein hüsteln ließ den jungen Man herumfahren. Eine Gestalt stand verborgen zwischen den Bäumen.
"Leichte Kopfschmerzen was?" der Fremde lachte leise.
Ciryamo wollte nicht wissen warum er das wusste, aber offensichtlich hatte die Person die der Stimme nach männlich war etwas mit seinem unfreiwilligen Badeausflug zu tun. Und seltsamerweise kam ihm die Stimme bekannt vor.
"Wer sind sie?" fragte Ciryamo.
"Das, Ciryamo von Alataire, Schützling des Gorion, wüsstest du wohl gerne." der Mann trat ein paar Schritte auf Ciryamo zu. "Aber das musst du nicht wissen. Nur das, dass das Ende deiner kleinen Reise ist. Noch irgendwelche letzten Worte?" der Fremde trat noch etwas näher und aus dem dunkel ins Mondlicht. Ciryamo erblickte das Gesicht und erschrak. Mir dem Finger zeigte er auf den Fremden.
"Du bist der Tellerwäscher aus Winthops Inn!!!"
Der Fremde starrte den jungen Mann wie vom Blitz getroffen an.
"Wie heißt du noch gleich? Blä... Bäh . . Bär..., genau Beretar, richtig?"
Beretar zitterte vor Wut.
"Nun, ich muss dich enttäuschen, denn du bist einem großen Irrtum unterlaufen. Ich habe nicht dein Gold geklaut, dass war jemand anderes."
"Ich weiß, das war diese Schnepfe von Imoen." knurrte Beretar.
"Das weißt du?" fragte Ciryamo verwirrt. "Was willst du dann von mir?"
Beretar zog eine Pergamentrolle aus seinem Mantel. "Du wirst gesucht." Er war ihm die Rolle zu.
Ciryamo las:
Wer böses im Schilde führt, dem sei gesagt,
das auf Ciryamo von Alataire,
dem Schützling des Gelehrten Gorion,
150 Goldmünzen ausgesetzt sind.
Die Zielperson hält sich momentan
im Raum Kerzenburg und Umgebung auf.
Wer die Zielperson schütz oder die
Behören informiert, wird das selbe Schicksal ereilen.
Ciryamo schluckte und trat einen Schritt zurück.
"Ich gehe davon aus, das du nicht gekommen bist um mich zu warnen."
"Richtig erkannt, Bürschen." sagte Beretar und zog ein Schwert. "Und nun halt still, ich mach's kurz."
Er machte einen großen Sprung und stand direkt vor Ciryamo. Dieser erschreckte sich so, das er mit aller Kraft den Handballen seiner rechten Hand gegen Beretars Schlefe schlug. Der Magierkiller taumelte ein Stück zurück und Ciryamo gab Fersengeld - was blieb ihm auch ohne Waffe übrig? Sein Widersacher nahm auch recht zügig die Verfolgung auf. Aber Ciryamo hatte bis vor wenigen Augenblicken noch im fließenden Wasser des Flusses gestanden und seine nackten Füße waren feucht. Es dauerte nicht lange bis er auf dem Graß ausrutschte und eine ungeschickte Landung hinlegte. Schnell versuchte der junge Mann sich aufzurappeln, doch Beretar war schon über ihm und holte zu tödlichen Schlag aus. Ciryamo schloss die Augen und wusste das es nun vorbei war.
Allerdings geschah nichts. Vorsichtig öffnete er ein Auge und sah wie Beretars Klinge einen keinen fingerbreit von seinem Hals entfernt war. Aber das nahm er gar nicht so richtig war. Vielmehr fiel seine Aufmerksamkeit auf die Klinge die an Beretars Hals klebte. Ciryamo folgte der Klinge und erkannte das Gesicht der Drow, die er vor ein paar Tagen vor der Flammenden Faust bewahrt hatte. "Waffe fallen lassen." befahl sie und Beretar gehorchte. "Soll ich ihn töten, Abil?" fragte die Drow.
"Nein, ich möchte ein paar Antworten." sagte Ciryamo. "Aber die wird er uns im Gasthaus geben." seine Kleider waren immer noch nass, er musste sich was trockenes anziehen.
Das war alles was Beretar mitbekam, denn die Drow schickte ihn sicherheitshalber ins Reich der Träume.