Beiträge von Okri

    Der Mond war von einer Wolkenfront bedeckt, daher war es im Wald um Beregost zappenduster. Eine Gestalt stand am Ufer eines kleinen Flusses. Auf den Schultern etwas, das man als 'schlaffen Sack' bezeichnen könnte. Die Gestalt griff nach dem Sack und warf ihn ins Wasser.

    Prustend erhob sich Ciryamo auf aus dem Wasser. Was war das?
    Von oben bis unten durchnässt stand er da mitten in einem Fluss im Wald. Eine Windböe ließ ihn erschaudern. Er zitterte vor Kälte und hatte dazu noch höllische Kopfschmerzen Okay, das ist echt nicht witzig!
    Er schaute sich um sah aber niemanden.
    Denk nach Ciryamo, denk nach. Wie bist du hier hergekommen?Er versuchte sich zu erinnern: Er hatte mit den anderen ausgiebig gefeiert. Ciryamo musste trotz der Kälte und den Kopfschmerzen grinsen als er an Jaheira dachte. Imoen hatte in ihr ein neues 'Opfer' gefunden und die Halbelfe mit viel Spaß abgefüllt.
    Das Grinsen wurde nur noch breiter als sich an den armen Khalid erinnerte. Nur mit allergrößter Anstrengung war es ihm gelungen seine Frau ins Bettchen zu bringen. Damit war auch die Party vorbei gewesen und er selbst war leicht angetrunken in Bett gegangen. Seine Anfälligkeit gegen Alkohol war ihm schmerzhaft bewusst, aber das was er getrunken hatte, verursachte nie und nimmer solche Kopfschmerzen.
    Ein hüsteln ließ den jungen Man herumfahren. Eine Gestalt stand verborgen zwischen den Bäumen.
    "Leichte Kopfschmerzen was?" der Fremde lachte leise.
    Ciryamo wollte nicht wissen warum er das wusste, aber offensichtlich hatte die Person die der Stimme nach männlich war etwas mit seinem unfreiwilligen Badeausflug zu tun. Und seltsamerweise kam ihm die Stimme bekannt vor.
    "Wer sind sie?" fragte Ciryamo.
    "Das, Ciryamo von Alataire, Schützling des Gorion, wüsstest du wohl gerne." der Mann trat ein paar Schritte auf Ciryamo zu. "Aber das musst du nicht wissen. Nur das, dass das Ende deiner kleinen Reise ist. Noch irgendwelche letzten Worte?" der Fremde trat noch etwas näher und aus dem dunkel ins Mondlicht. Ciryamo erblickte das Gesicht und erschrak. Mir dem Finger zeigte er auf den Fremden.
    "Du bist der Tellerwäscher aus Winthops Inn!!!"
    Der Fremde starrte den jungen Mann wie vom Blitz getroffen an.
    "Wie heißt du noch gleich? Blä... Bäh . . Bär..., genau Beretar, richtig?"
    Beretar zitterte vor Wut.
    "Nun, ich muss dich enttäuschen, denn du bist einem großen Irrtum unterlaufen. Ich habe nicht dein Gold geklaut, dass war jemand anderes."
    "Ich weiß, das war diese Schnepfe von Imoen." knurrte Beretar.
    "Das weißt du?" fragte Ciryamo verwirrt. "Was willst du dann von mir?"
    Beretar zog eine Pergamentrolle aus seinem Mantel. "Du wirst gesucht." Er war ihm die Rolle zu.
    Ciryamo las:
    Wer böses im Schilde führt, dem sei gesagt,
    das auf Ciryamo von Alataire,
    dem Schützling des Gelehrten Gorion,
    150 Goldmünzen ausgesetzt sind.

    Die Zielperson hält sich momentan
    im Raum Kerzenburg und Umgebung auf.
    Wer die Zielperson schütz oder die
    Behören informiert, wird das selbe Schicksal ereilen.

    Ciryamo schluckte und trat einen Schritt zurück.
    "Ich gehe davon aus, das du nicht gekommen bist um mich zu warnen."
    "Richtig erkannt, Bürschen." sagte Beretar und zog ein Schwert. "Und nun halt still, ich mach's kurz."
    Er machte einen großen Sprung und stand direkt vor Ciryamo. Dieser erschreckte sich so, das er mit aller Kraft den Handballen seiner rechten Hand gegen Beretars Schlefe schlug. Der Magierkiller taumelte ein Stück zurück und Ciryamo gab Fersengeld - was blieb ihm auch ohne Waffe übrig? Sein Widersacher nahm auch recht zügig die Verfolgung auf. Aber Ciryamo hatte bis vor wenigen Augenblicken noch im fließenden Wasser des Flusses gestanden und seine nackten Füße waren feucht. Es dauerte nicht lange bis er auf dem Graß ausrutschte und eine ungeschickte Landung hinlegte. Schnell versuchte der junge Mann sich aufzurappeln, doch Beretar war schon über ihm und holte zu tödlichen Schlag aus. Ciryamo schloss die Augen und wusste das es nun vorbei war.

    Allerdings geschah nichts. Vorsichtig öffnete er ein Auge und sah wie Beretars Klinge einen keinen fingerbreit von seinem Hals entfernt war. Aber das nahm er gar nicht so richtig war. Vielmehr fiel seine Aufmerksamkeit auf die Klinge die an Beretars Hals klebte. Ciryamo folgte der Klinge und erkannte das Gesicht der Drow, die er vor ein paar Tagen vor der Flammenden Faust bewahrt hatte. "Waffe fallen lassen." befahl sie und Beretar gehorchte. "Soll ich ihn töten, Abil?" fragte die Drow.
    "Nein, ich möchte ein paar Antworten." sagte Ciryamo. "Aber die wird er uns im Gasthaus geben." seine Kleider waren immer noch nass, er musste sich was trockenes anziehen.
    Das war alles was Beretar mitbekam, denn die Drow schickte ihn sicherheitshalber ins Reich der Träume.

    Ich hatte geschrieben, das die neue Republik Druck auf das Imperium ausgeübt hatte und die sich daraufhin von den Eroberten Welten der Allianz zurückzogen.

    Ich hab hier zwei karten : die erste zeigt die Politischen Verhältnise vor dem Krieg

    und die zweite ist ein Vorschlag von mir für nach den Krieg. Das grün markierte ist das Imperium, das Gelbe die neue Republik und die lila-Leutz die Allianz

    Was meinst du Nahald? Das Dominion ist unter der Kontrolle des Imperiums und die Borg sind unter der Republik und dem Imperium aufgeteilt.

    Mit dem Quanten-Slimstream-Antrieb hatten sie keine 2 Stunde für den Flug gebraucht und nun lag am Rande des Chin'toka-Systems die massive Gestalt der Event Horizon leblos im Weltall.
    Die Lexington bereitete sich darauf vor die kugelrunde Andock-Sektion in der Mitte der Event Horizon zu verlassen. Commander Saibot Reminir betrat vom Turbolift aus die Brücke. Die anderen waren schon an ihren Plätzen. Als kommandierender Offizier nahm er sich ab und an das Recht heraus, etwas später als üblich auf der Brücke zu erscheinen. So hatte er es schon auf der Jolly Roger gehandhabt und wusste nicht wieso er es hier anders tun sollte. Ruhig betätigte er den Interkom an seinem Stuhl und setzte sich. "Reminir an Maschinenraum. Chisame, wie ist der Status?"
    "Alles Roger hier unten."
    "Fyona, erbitte Startfreigabe. Guinever Versorgungsschläuche kappen und Triebwerke auf Stand-By."
    "Sir, wir haben Starterlaubnis. Raumschotten in 30 Sekunden."
    "Danke Fyona. Guinever Manöviertriebwerke. Bring uns raus." sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. Sie waren wieder unterwegs.
    Beim verlassen der Event Horizon betrat Turomacar Theoden die Brücke.
    "Commander dürfte ich sie kurz sprechen?"
    "Klar was kann ich für dich tun?"
    "Unter vier Augen." sagte Turo und nickte Richtung Bereitschaftsraum.

    Kurz darauf im Bereitschaftsraum.
    "Also was gibt es?"
    "Ich will mit dir über Commander Lathaniel und seine Bitte sprechen." der Tonfall des Cardassianiers war gereizt.
    "Natürlich." seufzte Saibot. Er hätte es kommen sehen müssen. "Schieß los"
    "Zuerst möchte ich klar stellen, das ich ganz und gar nicht von der Idee begeistert bin ihm oder einen seiner . . . Partner zu helfen. Commander Lathaniel ist ein Schmuggler wie er im Buche steht. Versuch das nicht zu leugnen und hätte er nicht so viele Kontakte innerhalb der Freihandelsunion, wäre er seine Lizenz schon lange los."
    "Er ist seit 2 Jahren im Ruhestand und Torihiki Rengo ist jetzt Kommandantin seines Schiffes. Und ja Sie fliegt noch Aufträge für die Kunden von Lathaniel. Ich und Commander Rengo mögen uns noch nicht einmal, wir hatten vor Jahren einige Meinungsverschiedenheiten und trotzdem helfe ich, helfen WIR ihr."
    "Einer Bande von Kriminellen. Mich wundert nicht das sie auf Chin'toka Probleme hat, nach dem Dominionkrieg ist dieser Ort völlig verkommen. Nenn mir einen guten Grund warum ich all das nicht McLaine erzählen sollte?"
    "Weil du dann ebenfalls in Schwierigkeiten stecken würdest. Wie lange weißt du das schon? Und du hast noch keine Angabe gemacht? Nein, mein lieber. Du steckst hier auch mit drin."
    "Brücke an Commander Reminir." erklang Fyonas Stimme aus dem Interkom.
    "Hier Reminir."
    "Wir sind im Orbit und haben Kontakt zu Commander Lathaniel hergestellt. Er hat uns seine Koordinaten gesendet und bittet um Erlaubnis an Bord gebeamt zu werden."
    "Ist erteilt. Transporterraum 2, ich werde ihn persönlich in empfang nehmen."
    Saibot wandte sich noch einmal an Turo. "Ich weiß das schmeckt dir nicht da hineingezogen zu werden. Aber du kennst Chin'toka noch sehr gut von früher und ich brauche deine Hilfe."
    Das war nicht die Aussage die der Cardassianer sich gewünscht hatte, das sah man ihm an. Aber er sagte: "Ich will sehen was sich tun lässt."
    "Ich wusste auf dich ist verlass." Saibot klopfte seinem Freund kameradschaftlich auf die Schulter. "Und nun lass uns unseren Gast empfangen."


    Nebel hatte sich zwischen den Gigantischen Häuserschluchten von Coruscant gebildet und hing wie ein weißer Vorhang in der Stadt. Fisk Ronta flog die 'Gory Vampire' langsam und vorsichtig durch diese trübe Suppe. Es herrschte eine Sichtweite von unter 10 Metern und so musste er nach den Instrumenten fliegen. Nebel war selten auf diesem Planeten, aber wenn kam es trotz allem immer wieder zu Unfällen und das obwohl es sich mit Instrumenten auch ohne Sichtkontakt gut navigieren ließ. Fisk drosselte die Geschwindigkeit und Sekunden später tauchte die Fassade eines Lagerhauses aus dem Nebel auf. Von außen sah das Gebäude aus wie ein x-beliebiges Lagerhaus, was nichts anderes als eine geschickte Tarnung war. Der Geheimdienst der galaktischen Republik der Alagos-Galaxie hatte hier eine seiner Operationsbasen eingerichtet. Fisk setzte hier auf einer Plattform zur Landung an.
    Knapp 8 Minuten später trat Fisk ins Büro seines Vorgesetzen, Vize-Admiral Merakkar. Der alte Quarren erwartete ihn schon.
    "Ah. Agent Ronta. Willkommen zurück, ich hoffe die Reise verlief ohne Zwischenfälle?"
    "Vollkommen, Vize-Admiral. Es wird Sie freuen zu erfahren, das es uns gelungen ist, den Imperialen Agenten auf Manaan ausfindig zu machen und ihn zu 'inhumieren'."
    "Sehr gut. Sehr gut." Merakkar rieb sich die Hände. "Setzen sie sich ruhig. Ich werde ihnen gleich ihren nächsten Auftrag mitteilen."
    Das verwirrte Fisk etwas. "Unseren nächsten Auftrag, Sir?"
    "Gibt es ein Problem Mr. Ronta?"
    "Sir, ich dachte, das ich und meine Frau für drei Wochen Urlaub eingereicht hätten."
    "Haben Sie auch, aber der wurde gestrichen - von allerhöchster Stelle, für ALLE Agenten -"
    "Warum das denn?"
    "Keine Ahnung, aber ich persönlich habe den Verdacht, dass das Imperium wieder etwas ausbrütet. Es riecht nach Ärger und zwar überall."
    "Wie sie meinen." Fisk zuckte mit den Schultern.
    "Ihr nächster Auftrag lautet die Jedimeisterin Tanithra zum Sternenflottengeheimdienst auf der Erde in der Milchstrasse zu bringen."
    "Eine einfache Personenbeförderung?"
    "Richtig. Meisterin Tanithra wird unsere Verbündeten überstützen und ist für die Interstellare Zusammenarbeit zwischen der Republik und der Allianz extrem wichtig."
    "Verstehe. Hat sie noch Reisegefährten?"
    "Ja, ihre ehemalige Schülerin Meisterin Aelia, einen Droiden und jemand der Mitth'raw'nuruodo heißt. Sie werden in ein paar Stunden eintreffen, Ruhen sie sich bis dahin noch etwas aus."
    "Ja, Sir."
    "Sie können wegtreten."
    Verwirrt und nachdenklich wegen des gestrichenen Urlaubs verließ Fisk das Büro um zu seinen Schiff zurückzukehren.

    Gegen Abend kam die Jedi-Party um an Bord der Gory Vampire zu kommen.
    Meisterin Tanithra hatte dichtes langes blaues Haar und blase Haut. Sie trug eine rot-braune Jedirobe. Für eine Jedi-Meisterin war sie recht jung fand Fisk. Aber das traf auch auf den gesamten Jediorden zu. Ihre ehemalige Schülerin, Meisterin Aelia war eine Miraluka und trug eine komplett weiße Robe. Der Droide war eine 75cm durchmessene schwebende Kugel in weiß-blauen Farben gehalten. Typ Nathan dachte Fisk, Multifunktionsdroide. Dieser neue Typ vereinte die Fähigkeiten eines Astromech- und Protokoll-Droiden, manche waren auch für Kämpfe mit einem kleinen Deflektorschild und einem Blaster ausgestattet. Und noch etwas waren sie : Teuer. Und dann war da noch eine vermummte Gestalt. Das musste Mitth'raw'nuruodo sein. In einem langen Mantel mit großer Kapuze stand er zwischen den beiden Jedi.
    "Sie müssen Agent Rengo sein. Ich bin Tanithra."
    "Sehr erfreut sie kennen zu lernen." Die beiden reichten sich die Hand.


    Hafenmeister Gustav Ohl schlenderte durch die Dockanlage auf Aquatica Prime. Er befand sich auf einer Routinekontrolle durch die Langzeitdocks. Hier waren kleine private Schiff über längeren Zeitraum geparkt und so hatte er als Hafenmeister einen ruhigen Job. Einmal täglich nach den Schiffen schauen und ein paar Formulare ausfüllen. Mit der heutigen Kontroll-Tour war er fast fertig und Gustav freute sich schon auf den Pokerabend mit seinen Freunden. Vor einem Schott blieb er stehen und blickte auf die Anzeigetafel:

    Dock 537A Hangar 28
    FHS Jolly Roger
    Inhaber Commander Saibot Reminir, Freihändler

    Mit den passenden Sicherheitscodes öffnete er das Schott und trat ein. Der Hangar war nur schwach beleuchtet, doch konnte man die Umrisse des alten Marquis-Kreuzers gut erkennen. Gustav stellte schon bei der Einstiegsschleuse fest, das etwas nicht stimmte. Normalerweise war sie verschlossen, doch heute stand sie offen. Energie hatte sie auch keine. Gustav schaltete einen am Armgelenk befestigten Lichtstrahler ein und trat durch die Schleuse ins Dunkle des Schiffes. Er ging zu einem leblosen Wandterminal und berührte es. Keine Reaktion. Der Hafenmeister fluchte leise. So etwas hatte ihm gerade noch gefehlt. Irgendjemand - vermutlich Plünderer - waren auf das Schiff gekommen und nun fehlte jedwede Energie. Säuerlich nahm er ein Datenpadd aus seiner Tasche und rief die Inventurdaten der Jolly Roger auf. Nun würde er mindestens 2 Stunden eine Bestandsaufnahme machen müssen um festzustellen ob etwas entwendet wurde. Säuerlich begann er mit der Inventur.
    Das ganze ging relativ zügig voran, da er nichts fand was gestohlen wurde. Aber im Maschinenraum sah man, das sich jemand zu schaffen gemacht hatte. Die Energiezellen waren vom Energiegitter des Schiffes abgetrennt worden, was erklärte warum es keinen Saft gab. Eins war Gustav klar, sobald er wieder in seinem Büro war würde er die Überwachungskameras checken. Er würde den Schuldigen hierfür schon finden. Wütend verband er die Energiezellen wieder mit dem Rest des Schiffes.
    Die darauf folgende Explosion war so gewaltig, das es Hangar 28 komplett auseinander riss, die Trümmer fast 700 Meter weit schleuderte und umliegende Hangars von Dock 537A noch beschädigte.

    Der Bereitschaftsraum des Captains war wie auf Förderationsschiffen sehr bequem eingerichtet. Rodney McLaine saß auf einer weinroten Sitzecke und schrieb einen Bericht als Turomacar Theoden und Saibot Reminir eintraten. Er wies sie an sich zu setzten.
    "Worum ging es in der Nachricht?" fragte er.
    "Um Rengo."
    "Rengo?"
    "Commander Torihiki Rengo. Ihr gehört ein alter Ronin-Frachter, die Hoshi Maru."
    "Freihändler?" fragte Turo.
    "Ja, ich und sie, wir haben unter Commander Lathaniel gedient, bevor jeder von uns seine eigenen Wege ging. Die Nachricht stammte von Commander Lathaniel, da er zu mir immer noch Kontakt hält. Allem Anschein nach hat Commander Rengo schwierigkeiten und ich soll ihr Helfen. Lathaniel meinte es wäre Eilig."
    "Wie Eilig?"
    "Wenn er meint Eilig, meint er meist das man schon gestern hätte dort sein sollen. Ich würde euch nicht bitten wenn ich wüsste das es eilt und mit dem neuen Quanten-Slipstream Antrieb . . . ."
    "Schon verstanden." Commodore McLaine grinste. "Turo was ist deine Meinung?"
    "Wir sind Teil der Handelswacht." grinste der Cardassianer zurück. "Wenn ein Freihändler Schwierigkeiten hat, sind wir unterwegs um zu Helfen."
    "Genau da liegt das Problem." sagte Saibot mit wachsenden Unbehagen. "Die Handelswacht darf hier nicht miteinbezogen werden."
    Verständnislosigkeit war auf den Gesichtern seiner Gesprächspartner zu sehen. Saibot seufzte. "Commander Rengo's Probleme sind sehr . . . delikater Natur. Die Handelswacht würde alle nur komplizierter machen, daher bitte ich euch nur uns am Rande des Chintoka-Systems abzusetzen."
    Bei dem Namen Chintoka hob Turomacar leicht eine Augenbraun.
    "Okay, das dürfte kein Problem sein."
    "Und ich habe noch eine persönliche Bitte. Könntest du uns begleiten Turo?"
    " Hat es was mit . . . ?"
    "Ja hat es."
    Turos Miene war besorgt, dennoch sagte er: "Okay, sofern es mein vorgesetzter Offizier genehmigt."
    "Ist genehmigt und nun raus ich hab noch einen Bericht für die das Wachtkommando zu schreiben."


    Die Lichtsprünge waren meist ereignislos und langweilig. Das war auf der "Gory Vampire" auch nicht anders. Mittlerweile hatte jeder der Famile Ronta seinen eigenen Zeitvertreib gefunden. Mutter Nora strickte z.B. einen Schal, Vater Fisk schnitzte irgendwelche Raumschiffe aus Holz, eine Tätigkeit welche er auch seiner Tochter beibrachte. Ihr fehlte zwar noch Übung aber das Prinzip hatte sie verstanden.
    Ginvera schlief heute. Seit einem halben Jahr bekam sie plötzlich Albträume. So auch heute . . .

    Dunkelheit. Kalte pechschwarze Dunkelheit. Sie wusste das dies der Weltraum war. Seltsamerweise konnte man keine Sterne sehen. Völlig unerwartet blitzte es im Dunkel auf und eine Flotte von Raumschiffen trat in den Normalraum. Ginvera konnte Imperiale Schiffe erkennen: Sternenzerstörer, Supersternenzerstörer . . .
    Aber da waren noch andere. Dunkelblaue käferartige Schiffe und schmetterlingsgleiche Kreuzer leisteten ihnen Gesellschaft.
    Wieder ein greller Blitz. Als sie wieder sehen konnte blickte sie auf einen Planeten hinab, klein mit blauen Ozeanen und grünen Kontinenten. Eine große Sternenbasis hing im Orbit, zusammen mit einer riesigen Flotte welche sich einer noch viel größeren Flotte aus dem Imperialen und ihren Verbündeten zusammensetzte.
    Noch ein greller Blitz.
    Bilder von einer gigantischen Raumschlacht, Geschützfeuer zuckte hin und her, ganze Geschwader von Schiffen gingen auf beiden Seiten im Feuer binnen Sekunden unter.
    Wieder ein greller Blitz.
    Ein gewaltiger Schifffriedhof umgab den Planeten, der nun nicht mehr grün und blau war. Rote und schwarze Farben von in Flammen stehenden Städten und dessen Rauch dominierten das Bild - Obwohl sie große Verluste hatten hinnehmen müssen, hatte das Imperiale Bündnis gesiegt.
    Es folgte ein reihe Bilder von ebenfalls zerstörten Planeten, darunter einige die sie kannte. Corusant, Dantoine . . .
    Ein Siegeszug dieser unheiligen Allianz, getrieben von Machtgier und Mordlust, verwüsteten sie zwei komplette Galaxien.
    Dunkelheit fiel auf Ginvera hinab und bevor sie endgültig in den Traumlosen Schlaf überglitt hörte sie eine leise Stimme sagen:
    "Die Zukunft ist noch nicht entschieden. Sie ist noch nicht entschieden."

    Evangelina und Hlaine warteten fast den ganzen Tag in unerträglicher Hitze auf eine Entscheidung des Schamanen. Die Wachen waren so nett und brachten in regelmäßigen Abständen wenigstens Wasser vorbei. Dann, nach langem warten erschien der Schamane vor den Gefangenen. In seiner Hand der Käfig mit Yúcale.
    "Diessse Entssscheidung darf ich nicht alleine fällen, wir weden mit unssseren Verbündeten beraten. Und ihr werdet unsss auf unssserer Reissse begleiten. Ruht euch ausss. Morgen brechen wir auf." Er deutete mit einem Finger auf die Fee Yúcale. "Sie wird bei mir bleiben doch ssseid versssichert dasss ihr nichtsss gessschehen wird."
    Mit diesen Wort ging er wieder.


    Fritz versuchte nochmals Entfernung und Geschwindigkeit der Piraten einzuschätzen. Sein Ergebnis gefiel ihm ganz und gar nicht.
    "Entkommen können wir ihnen nicht mehr." erklärte Fritz den an Deck versammelten Gefährten. "Es ist nur noch die Frage ob Feuergefecht zwischen den Schiffen oder Nahkampf beim Entern. Was meint ihr?"
    "Eure Entscheidung, Kapitän Fritz." lächelte ihm Okri entgegen und die anderen nickten zustimmend.
    "In dem Fall haltet eure Waffen bereit." Fritz erfreuten diese Worte etwas und er lächelte zurück. "Es wartet ein ganzes Schiff voller Piraten auf uns."

    Das Piratenschiff war fast längsseits. "Fertigmachen zum Entern!" rief der Kapitän, ein stämmiger Seebär mit zwei Säbeln an der Hüfte, zu seiner Crew. "Schnappt euch die Beute und lasst keinen am Leben." Freudiger Jubel der Mannschaft war die Antwort.
    Der laute Ruf "Chakka shok! Chakka cor! – Zwergenäxte ! Zwergenmacht !" unterbrach den Jubel. Die fassungslose Mannschaft sah mit an wie 3 Zwerge, ein Dunkelelf und 4 Menschen ihr Schiff enterten . . .

    Das leise Flüstern des träumenden Dalahns ließ Ciryamo aufwachen. Er verstand nicht viel, aber ein Wort konnte er klar und deutlich heraushören: Akemi. Dalahn drehte sich noch ein paar mal unruhig im Schlaf und verfiel dann wieder in einen ruhigeren Schlaf. Grillen zirpten leise und Ciryamo schaute noch eine Weile in den Sternenhimmel, bis auch er wieder einschlief.

    Es fing an zu Regnen als die Reisegefährten am kommenden Mittag in Beregost eintrafen. Und trotz des schlechten Wetters entschloss sich Ciryamo sich die kleine Stadt nochmal genauer anzusehen. Die restlichen Gefährten gingen lieber ins Gasthaus "Zum windigen Schwindler".
    Seine Füße zogen ihn zum Marktplatz der Stadt. Es waren kaum Leute da, dennoch lief ihm eine seltsame Gestalt übern Haufen. Zusammen stützen die beiden in eine große Pfütze. Die Gestalt rappelte sich auf.
    "Verzeihung, Sir Garrik ist sehr untröstlich. Er ist sehr in Eile." Schnell schüttelte er Ciryamos Hand und machte Anstalten wieder zu verschwinden. Doch dann blieb sein Blick auf Ciryamos Rücken hängen, auf seinem Pfeifensack, um genau zu sein.
    "Seid ihr ein Spielmann, Herr . . . ?" fragte er vorsichtig.
    "Ciryamo ist mein Name. Ich kann auf meinem Pfeifensack spielen, wenn ihr das meint."
    "Wunderbar! Ciryamo ich möchte euch ein paar Freunde von mir vorstellen." Garrik griff an Ciryamos rechten unterarm und zehrte ihn in Richtung einer der zahlreichen Tavernen von Beregost.

    Die vermummte Drow beobachtet den Menschen belustigt wie er weggezehrt wurde. Sie war der Gruppe unauffällig gefolgt und hatte sich von jedem einzelnen ein Bild gemacht. Weiterhin auf Distanz zur Gruppe zu bleiben hielt sie für das klügste, gerade wegen dieser Jaheira. Für sie war offensichtlich das sie zu den Harfnern gehörte und die waren auf Drow nie gut zu sprechen.
    Heimlich folgte sie den beiden Menschen in eine Taverne wo sie sah wie sie zu einer Gruppe Schauspieler oder Musiker stießen.

    Imoen saß im Windigen Schwindler an einem Tresen und langweilte sich. Khalid, Jaheira und Dalahn waren auf ihren Zimmer und Ciryamo war irgendwo in der Stadt. Resigniert stellte die junde Frau fest: Alleine Saufen war doof. Zumindest versprach eine Bardengruppe, die heute Abend im Gasthaus spielen sollte Abwechslung. So sagte es zumindest der Wirt. So lange wollte sie noch etwas mit dem Wirt tratschen.
    Dieser hatte interessante Neuigkeiten: Tratsch über den Jahrmarkt in Nashkell, die Eisenknappheit, sogar über einen Einsatz der flammenden Faust in den Nordöstlichen Wäldern wusste er etwas zu erzählen. Angeblich jage man eine Drow, welche auf der Flucht sei.
    Imoen gab sich so dem Getratsche ihn, das sie die Bardengruppe nicht bemerkte die hereinkam und alles für ihr Spiel vorbereiteten. Erst als der erste Ton der Harfe erklang drehte sie den Kopf.
    "Geehrtes Publikum, verehrte Gäste. Ich bin Garrik der Fröhliche und werde sie heute abend unterhalten."
    Imoen schaute kurz Garrik an und widmete sich interessanteren Dingen, wie z.B. ihrem Bier.
    "ich präsentiere stolz meine Spielmannsgruppe: Gray mit der Geige, Tommy mit dem Trommeln, Ciryamo mit den Pfeifensack und mich Garrik mit der Harfe."
    Imoen nahm gerade einen großen Schluck Bier als der Name Ciryamo fiel und verschluckte sich fast. Ein erneuter, genauerer Blick auf die Gruppe bestätigte: Gorions Schützling stand in dieser Bardengruppe.
    Garrik machte eine kleine Verbeugung.
    "Wir präsentieren 'In Taverna'!"

    Die Drow saß alleine an einem runden Tisch in einer dunklen Ecke und lauschte der Musik. Der junge Mann namens Ciryamo spielte erst etwas zaghaft, doch mit dem Spielen auf dem Instrument wuchs seine Sicherheit, bis er sich ganz der Musik hingab. Ihr Drowblut spürte das Magie in der Musik mitschwang, doch konnte sie es nicht genau definieren. Das Gasthaus war nun fast voll und es kamen immer noch Gäste herein.
    "Entschuldigung, ist hier noch frei?" erklang eine bekannte Stimme neben der Drow. Jaheira mit Dalahn und Khalid standen am Tisch und wollten sich zu der vermummten Person setzen. Die Drow nickte und die Gefährten setzten sich. Nur nicht auf ein Gespräch einlassen und so unauffällig wie möglich verschwinden, wenn das Spiel zu ende war.

    Das Spiel ging bis kurz nach Mitternacht und Ciryamo genoss es.
    Ciryamo sah seine Freunde an einem Tisch in einer Ecke sitzen und ging zu ihnen,.
    "Schönes Spiel, Ciryamo." lobte Jaheira. "Was das angeht habt ihr wirklich Talent."
    "Danke. Aber ich fürchte das dieses Talent in Kampf, und die Götter wissen wie oft es noch dazu kommt, nicht viel nützen wird. Daher meine bitte an euch Khalid und Jaheira bringt mir bei richtig zu kämpfen."
    "Kk-kein Problem! Kk-kleiner" war die Antwort das Kämpfers.
    "Kluge Worte, Kleiner!" erklang Imoens Stimme hinter Ciryamo. Sie hatte ein Tablett voller Bierkrüge in der Hand. "Da ja jetzt alle da sind, kann die Party ja beginnen."

    2 Stunden später feierten sie immer noch. Die vermummte Gestalt war verschwunden, nachdem Imoen gekommen war. Das trinkfeste Mädchen war zum Tresen gegangen um mehr Bier zu holen und eine schon etwas schwankende Jaheira war ihr gefolgt. Immer darauf bedacht dem jungen Ding, das mehr aushielt als sie selber, die Gefahren des Teufels Alkohol zu erläutern. Khalid war mit dem Humpen in der Hand auf dem Tisch eingeschlafen und schnarchte leise. Dalahn und Ciryamo warteten auf die zwei Damen mit dem Bier.
    "Übrigens Dalahn?" begann Ciryamo.
    "Hm?"
    "Ich will euch die Stimmung nicht trüben . . ." setzte Ciryamo vorsichtig an.
    "Keine Angst, nur heraus damit Freund." beruhigte Dalahn den jungen Mann.
    "Gestern Abend hattet ihr einen sehr unruhigen Schlaf und habt leise vor euch hin gesprochen . . ."
    Dalahn entsinnte sich an seinen Albtraum. "Was habt ihr gehört?" fragte Dalahn vorsichtig.
    Ciryamo schluckte. "Wer ist Akemi?"

    Commander Saibot Reminir saß in seinem Kommandosessel der Lexington beobachtete die Ereignisse mit wachsenden Unbehagen. Die Anspannung wurde durch die rote Alarmbeleuchtung und der bedrückenden Stille nur noch größter. "Jem'Hadar Kreuzer hält den Abfangkurs." presste die Twi'lek Fyona Keddu hervor. "Entfernung verringert sich weiterhin."
    Saibot betätigte den Interkom in der Lehne seines Kommdosessels. "Brücke an Maschinenraum."
    "Maschinenraum. Hasasuki hier." "Chisame, kannst du noch mehr aus den Maschinen herausholen? Der Jem'Hadar bleibt hartnäckig an unserer Arschbacke." "Sir, die Maschinen laufen schon auf 135% der Maximalgeschwindigkeit. Die Systeme der Lexington werden mehr Leistung nicht überstehen."
    Saibot blickte zähneknirschend auf den Bildschirm. Der Jem'Hadar Kreuzer spielte mit seiner Beute. Er flog spielend mit Warp 9.5, was etwa Warp 13,5 der alten Skala war, welche die Lexington verwendete. "Zeit bis zur Waffenreichweite?" fragte er Fyona. Als Antwort wurde die Lexington vom Feindfeuer durchgeschüttelt. "Guinever, auf Impulsgeschwindigkeit gehen. Ghee, sobald wir unterhalb der Lichtgeschwindigkeit sind, Ziel erfassen und Feuer frei."
    Der Jem'Hadar Kreuzer schoss kurz an der Lexington vorbei als sie die Geschwindigkeit drosselte und ging 10.000 Km vor ihr in den Normalraum. Der wendige Kreuzer des Feindes wendete sofort, doch Ghee P'Trell, der Waffenoffizier hatte ihn schon im Visier. Rote Photonentorpedos und Phaserstrahlen zuckten dem Feind entgegen und prallten auf dessen Schutzschilde, welche violett aufflackerten.
    "Direkter Treffer, aber die Schilde halten." kommentierte Fyona trocken. Der Kreuzer wartete nicht lange um das Feuer zu erwidern. Die im Bug montierte Strahlenkanone des käferähnlichen Schiffes spie tödliche Energien gegen das Schiff der Constitution-Klasse.
    Energien die für die über 100 Jahre alten Schilde zuviel waren und die Schilde kurz aufflackern ließ um anschließend endgültig in sich zusammenzubrechen. Auf der Brücke der Lexington brach binnen Sekunden die Hölle aus. Konsolen explodierten, Leitungen überluden sich, Crewmitglieder wurden durch die Brücke geschleudert und Verkleidungen fielen von der Decke. Saibot war zu Boden geworfen worden erhob sich nun hustend. Entsetzt musste er feststellen das der Großteil der Brückenbesatzung tot war. Weitere Erschütterungen teilten ihm mit das der Feind den Beschuss fortsetzte. Verbittert musste er sich eingestehen das er diese Schlacht verloren hatte und betätigte erneut das Interkom. "Reminir an alle. Das Schiff wird aufgegeben. Alle Mann zu den Rettungskapseln. Ich wiederhole, alle Mann in die . . . "
    Weiter kam er nicht, den in diesem Moment riss der Feindbeschuss die Lexington in Stücke und ließ sie in einem rot glühenden Feuerball in der eisigen Kälte des Weltraum verschwinden.

    Es folgte ein weißer Blitz und eine Computerstimme verkündete: "Trainingsprogramm beendet!"
    Saibot blinzelte und blickte sich um. Alle 27 Besatzungsmitglieder der Lexington hatten in einem der großen Holodecks der Event Horizon ein Kampf mit der Lexington simuliert. Er seufzte. "Na das nenne ich mal einen effektvollen Abgang. Einsatzbesprechung in 15 Minuten." teilte er der Crew mit. Er wollte ihnen noch einen Moment geben um sich auszuruhen.

    Der Besprechungsraum war schlicht einfach gehalten worden. Abgesehen von dem großen runden Tisch, den Stühlen und dem Holoprojektor befand sich fast nichts im Raum. Saibot ließ seine Finger auf dem Tisch trommeln. "Ein einfacher Jem'Hadar Kreuzer." sagte verbittert. "Ein einfacher Jem'Hadar Kreuzer. Das war die Anfängerstufe des Trainingsprogramms." Das konnte einen Kommandanten ganz schön wurmen. Schlimmer als die verlorene Wette mit seiner Chefingenieurin Chisame Hasasuki, die das Ergebnis vorausgesehen hatte.
    "Was hattest du erwartet?" fragte Chisame. "Das Schiff ist über hundert Jahre alt. Die Technik ist veraltet."
    "Da wir nun wohl deutlich gesehen haben das wir Aufrüsten müssen, sollten wir erst mal hören wo es in der Simulation Probleme gab und wo es Dinge zu verbessern gibt. Dann können wir festlegen was wir aufrüsten müssen und können."

    Die Besprechung dauerte noch ganze zwei Stunden und am Ende war die Modifierungsliste länger als Saibot sich gewünscht hatte. Seine Laune war stark gesunken, was zu einem an der katastrophalen Simulation und an der damit verlorenen Wette zu tun hatte. Außerdem hatte er Kopfschmerzen und war Müde. Sichtlich froh begab er sich auf dem Weg zu seinem Gästequartier auf der Event Horizon. Doch zu seinem Pech wurde er von einem Leutnant der Handelswacht abgefangen.
    "Sir, ich komme von der Brücke. Wir haben eine persönliche Nachricht für sie erhalten." sagte der Leutnant und reichte Saibot ein Daten-Padd.
    "Danke Leutnant. Wenn das dann alles wäre, würde ich mich gerne in meinem Quartier ausruhen."
    "Selbstverständlich Sir."
    Müde ging er mit dem ungelesenen Padd in sein Quartier. Naja dachte er sich, vielleicht sollte ich die Nachricht mal kurz überfliegen bevor ich ins Bett gehe.
    Fünf Minuten später schoss er wie ein geölter Blitz aus seinem Quartier die Korridore entlang.


    Stolz ging Commodore Rodney McLaine, Kommandant des Sternenschiffes "Event Horizon", durch die Gänge seines Schiffes. Alles im Allem war die erste Testphase mit Bravour beendet worden. In dieser wurden alle Systeme auf ihre Funktion getestet. Phase zwei lief an, in der alle Systeme über längeren Zeitraum im Einsatz getestet wurden. Turomacar Theoden plante ein Flottenmanöver um die Mannschaft auf Kämpfe zu Trainieren. Aber dies musste warten, die Prozession der Allianz war vor einer Stunde abgeholt worden und hatten den Probeflug sichtlich als Erfolg empfunden und nun war es so gut wie sicher das die Event Horizon bald Schwesterchen bekommen würde.
    "Commodore?" erklang eine Stimme hinter ihm und er drehte sich um. Es war ein kleines Mädchen, nicht älter als 7 Jahre, mit langen schwarzen Haaren , welche mit einem Schleifchen zu einem Pferdeschwanz gebunden waren. Ihre kleinen braunen Augen sahen ihn genau an.
    Rodney wusste nicht mehr wer es gewesen war, auf jeden Fall ein Spezialist für Künstliche Intelligenzen aus Commander Reminirs Crew. Er hatte die Idee gehabt dem Schiff eine KI zu verpassen uns so war "Evy", die KI der Event Horizion geboren. Warum er für das mächtigste Schiff des Alpha und Betaquartanten ausgerechnet das holographische Abbild eines kleinen Mädchens nahm würde ihm für immer verschlossen bleiben.
    "Evy, was gibt es?"
    "Sir, Commander Reminir würde sich gerne mit ihnen und Turomacar Theoden unterhalten."
    "Wann schwebt es ihm vor?"
    "Er sagte so früh wie möglich."
    Rodney überlegte kurz. "Sag ihm und Turomacar in einer halben Stunde in meinem Bereitschaftsraum."
    "Aye, Sir." Es sah seltsam aus als das kleine Mädchen salutierte und dann ihr holographisches Abbild beendete um an anderer Stelle des Schiffes den Befehl auszuführen.


    Still und Leise schlich der Spezialagent durch die verlassenen Korridore. Heimlich lachte er sich ins Fäustchen. Die Whelm-Mission war wie geschaffen für seine Operation "Vergessen". Zuerst hatte er sich an Bord der Stingray geschlichen und die Datenbank manipuliert. Seine Meister wollten das die Schlacht im Rhodan-System aus allen Aufzeichnungen verschwanden und so würde es geschehen. Mit den Sensoren hatte er dann heimlich die Cortana ausgemacht und sich heimlich an Bord gebeamt. Hier brauchte sich nicht mal verkleiden. Auf der Stingray hatte er mit einer Entdeckung rechnen müssen, bei den vielen Crewman. Aber hier auf der Cortana konnte er sich quasi frei bewegen. Sektion 31 hatte gute Agenten das stimmte wohl, aber sie waren Hochmütig und eingebildet, das war ihre größte Schwäche war. Glaubten sie wirklich, das niemand unbemerkt an ihres Schiffes kommen konnte? Narren!
    Der Agent schlich ein paar Wartungsröhren entlang und gelangte schließlich zum Hauptcomputerkern. Mit einem fiesen Grinsen fing er an unbemerkt und unwiderruflich die Daten von der Schlacht im Hauptcomputer zu löschen. Als er sein Werk vollendet hatte zog er sich ebenso heimlich und unbemerkt zurück wie er gekommen war. Somit hatten nur noch zwei Schiffe die zu löschenden Daten. Die Jolly Roger und die Lexington, um die sich sein Partner kümmerte. Die Admiräle Constantin und Ohlrog würden zufrieden sein.

    Der Käfig stand am Rande einer großen Lichtung mitten im Sumpf. Auf der Lichtung waren viereckige Lehmhütten errichtet worden und bildeten eine Siedlung. Ihre echsenhaften Bewacher führten sie durch die Gassen, vorbei an anderen Echsen, große wie kleine, junge wie alte. Und alle beobachteten die Fremden neugierig. Sie schienen nicht oft Besuch zu bekommen.
    Der Weg führte zu einem großen Ziggurat im Zentrum der Siedlung. Im Gegensatz zu den Häusern war das Ziggurat aber nicht aus Lehm, sondern aus massiven Granitblöcken gebaut worden.
    Ein Durchgang am Fuße des Ziggurats wurde von zwei Echsenmenschen bewacht, die mit einer seltsamen Rüstung dastanden. Sie bestanden aus einem unbekannten, bernsteinfarbenen Stoff. Es musste eine zeriomonelle Funktion haben, den wirklichen Schutz schienen sie nicht zu bieten. Ihr Weg führte in das Ziggurat, welches offensichtlich als Tempel oder religiöse Stätte handelte. Im Tempel wurden sie in einer Art Opferraum geführt. Überall brannten kleine Feuerständer, es liefen Priester umher und im Zentrum des Raumes stand ein erhöhter Altar mit einem Schamanen. Hlaine bekam große Augen, auf dem Altar stand ein kleiner Käfig und hielt seine kleine Fee, Yucále, gefangen.
    "Ssss Husk nar gussss." sagte der Schamane, aber weder Hlaine noch Evangelina konnten damit was anfangen.
    Hlaine kam eine Idee. Diese Wesen mussten zu einer sehr alten Rasse gehören, und wenn sie die gemeinsame Sprache nicht sprachen, dann eine von den alten Völkern. Elfisch konnte Hlaine nicht, aber er konnte Kazakalit, die Zwergensprache.
    "Sprecht ihr vielleicht diese Sprache?" fragte er auf Zwergisch. Evangelina blicke Hlaine an als habe er nicht alle Tassen im Schrank hätte, aber der Schamane grinste. Dabei entblößte er scharfe Schneidezähne, die darauf hinwiesen, das mehr Fleisch als Salat auf der Speisekarte stand.
    "Sssiisssa sssprechen diessse Sssprache." kam die anwort auf sehr altem Zwergisch. "Unsssere Freunde, die Sssöhne Vaccrasss, sssprachen sssie. Nun da ihr versssteht wiederhole ich meine Frage: Wer ssseid ihr? Wasss macht ihr im Reich der Alten?"
    "Wir sind Menschen durch einen Unfall hier gelandet sind. Wir wollten das . . äh. . " Hlaine suchte nach einem zwergischen Wort für das Vinculum. " . . den . . . den magischen Stein der weite Reisen ermöglicht, benutzen. Doch auf der Rückreise gab es einen Zwischenfall." (Wortwörtlich übersetzt hieß der letzte Satz: Während des Schichtwechsels fiel der Stollen ein. Das ist ein zwergisches Sprichwort für Unglück)
    "Wasss ihr da sssagt issst sssehr beunruhigend. Ssschon ssseind langem wird dasss Artefakt im Sssee nicht mehr benutzt. Ihr werdet wieder in eure Zzzelle gebracht isss ich entssschieden habe wasss mit euch gessschied."
    "Wartet." rief Hlaine noch als die Wächter ihm andeuteten zu gehen. "Was geschieht mit ihr?" Er zeigte auf Yucále.
    "Sssie wird unsss alsss Versssuchsssobjekt dienen."
    "Bitte tut dies nicht, die ist meine Gefährtin, verschohnt sie, bitte."
    Der Schamane dachte kurz nach, sagte dann aber: "Ich bin einverstanden. Wir werden vorerst ihr Leben ssschonen. Vorerst."
    Dann wurden die Gefangenen abgeführt.


    Okri und Doreen saßen im Ausguck der Nautil und schauten auf die weite See, während ihnen der Wind um ihre Haare herumspielte. "Dich beschäftigt doch etwas Okri." sagte Doreen um die andauernde Stille zu unterbrechen. Okri seufzte. "Mir gehen die Ereignisse der letzten Tage nicht aus dem Kopf. Mir behagt es nicht das der Schrecken wieder auf freien Fuß ist. Es ist meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit bis er die Zwergenstädte wieder überfällt." "Warum hast du und Snorri ihn dann nicht wieder in den Kerker geschmissen?" "Weil wir unser WORT - unser ZWERGENWORT - gegeben haben." Wieder herrschte ein kurzes Schweigen. "Außerdem will mir die Ungewissheit um Evangelinas und Hlaines Schicksal keine Ruhe lassen." "Geht mir genauso." sagte Doreen mitfühlend und legte die Hand auf Okris Schulter. "Aber wir Khalid neulich zu Neithan gesagt: 'Mir machen nicht die vergangenen Ereignisse Sorgen, sondern die, die uns noch bevorstehen.' Und soll ich dir was sagen Okri? Er hat recht. Schattengänger, Abraxas, die Gesandten . . . uns steht noch einiges bevor." Okri nickte langsam und lächelte leicht, was Aufgrund seiner Augenklappe etwas komisch aussah. Aber mit einem Schlag verschwand dieses Lächeln wieder und Okri griff nach dem im Ausguck befestigten Fernrohr. "Stimmt was nicht?" fragte Doreen besorgt. "Werden wir gleich wissen." brummte Okri und setzte das Fernrohr auf sein noch gesundes Auge. Es folgte eine angespannte Stille von ein paar Sekunden dauer, dann fluchte der Zwerg und rief laut nach unten: "Piratenschiff hart Steuerbord!"
    Die Reaktionen an Bord waren unterschiedlich: Neithan trank gerade und prustete Thangrim direkt ins Gesicht. Was mit einem "Das gute Bier!!!" von dem Zwerg quittiert wurde. Khalid und Barowén unterbrachen ihr Training und beugten sich über die Reling um nach dem Schiff Ausschau zu halten. Max meditierte gerade und bekam von allem nichts mit. Amerin zog seine beiden Schwerter und ließ sie Testweise an den Klingen entlangfahren.
    Fritz, der am Steuerrad stand und Entfernung und Geschwindigkeit des Piratenschiffes einschätzte, fluchte laut. "Ich fürchte denen können wir nicht mehr entkommen." stellte er kategorisch fest. "Der Wind weht für sie besser."