Krieg, notwendiges Übel?

  • Ich habe eine provokante Frage: Ist Krieg ein notwendiges Übel? Oder anders gefragt: Wird es Krieg immer geben?

    Wenn es Krieg immer geben wird, dann ist Krieg ein notwendiges Übel.
    Wenn man einen Grund fände, warum es Krieg nicht ewig geben wird, dann ist Krieg kein notwendiges Übel.
    Das Führen von Kriegen liegt in der Natur des Menschen vermute ich sehr stark.

    Je mehr Jahre vergehen, desto wahrscheinlicher wird es sein, dass große Landflächen atomisiert werden. Die Wahrscheinlichkeit driftet mathematisch gesehen gegen 100%.

    Wenn Krieg ein notwendiges Übel ist, dann muss man Krieg akzeptieren, als etwas das zur menschlichen Existenz gehört. Kaum ein Mensch möchte Krieg akzeptieren als notwendiges Übel.

    Wenn kaum jemand Krieg sozusagen will und es ihn doch gibt, oft, sehr oft, dann funktioniert die Menschheit fehlerhaft. Wenn es in der Natur des Menschen liegt Krieg zu führen, dann arbeitet unsere Natur gegen unseren Verstand.

    Wenn mal Verstand gewinnt und mal unsere Natur, dann driftet die Wahrscheinlichkeit, wenigstens mathematisch gesehen, dass die Menschheit sich vernichtet gegen 1.

  • Zitat


    Nein

    Zunächst verweise ich auf einen Spruch von Albert Einstein. Vielleicht fällt er dir ein. Dies ist ein so genanntes Authoritätsargument, falls du dich mit der Argumentationslehre auskennst.

    Wer wird wohl Recht haben? Albert oder Athain?

    Und jetzt Logik, QUASI Mathematik:

    Denk dir einen Graphen, in dem die Zerstörungskraft der Waffen seit Menschengedenken bis heute gezeigt wird.
    Denk dir einen Graphen, in dem die Zerstörungskraft der Kriege seit Menschengedenken bis heute gezeigt wird.
    Ohne Zweifel sind beide Graphen nicht linear.
    Weiterhin denke man sich, dass die Zeit von Null bis Unendlich zumindest im Graphen reicht.
    Selbst wenn die Graphen im Diagramm linear wären, so streben beide Graphen im Unendlichen ins Unendliche.

    Mitlerweile gibt es internationale Atomwaffensperrverträge. Dass irgendwelche Superwaffen verboten werden, daran hat vor Jahrhunderten niemand geglaubt. Man will ja doch noch die Option Krieg haben. Also bleiben Kinderminen eine Einnahmequelle.

    Zitat


    Nein. Sie befinden sich im groben in einer notwendigen Balance.


    Balance - da schreibst du es doch! Balance entsteht doch durch Gegeneinander arbeitende Kräfte. Das heißt du müsstest den Satz stehen lassen und ein Ja davor setzen, anstelle einem Nein.

    Weiterhin ist die Analogie der siamesischen Zwillinge falsch. Die Begründung ist einfach. ein Zwilling ist ein Mensch und der andere auch. Verstand ist etwas anderes als die Natur in einem. Ich habe von Äpfeln und Birnen geschrieben und du von Äpfeln und Äpfeln.

    Mal gewinnt der Bauch: Ich kaufe mir ein schönes Auto, weil es mir gefällt und es zu mir passt
    Mal gewinnt der Verstand: Ich kaufe mir ein sparsames oder auch technisch gutes oder ein schönes aus Pragmatismus

    Jetzt sollte hoffentlich klar sein was ich meine.

  • Kriege waren seit Menschengedenken nicht so zerstörerisch wie heute. Ich machs dir einfach: Füher Keule, heute Atombombe. Klar? Erzähl mir nicht, dass das dir nicht klar war. Was soll diese Verzögerungsstrategie?

    Nur weil Einsteins Spruch nur ein Spruch war, heißt das nicht, dass er keine Bedeutung noch eine tiefere Aussage hat. Dass der Mensch nicht auf einen Satz reduzierbar ist hat damit so viel zu tun wie Banane mit Teddybär .... und das weißt du auch alles.

    Was hat menschliches Verhalten mit Logik zu tun? Logik ist die Lehre des vernünftigen Schlussfolgerns. Du hast sicherlich bemerkt, dass ich geschlussfolgert habe. Von dir hätte ich erwartet, dass du dieses Schlussfolgern kritisierst, stattdessen verwendest du wieder diese Verzögerungsstrategie. Du könntest schreiben, man könne nicht daraus schlussfolgern. Das würde aber auch bedeuten, dass man aus Geschichte nicht lernen kann. Also wer liegt falsch, du oder ich? Wenn dir das zu blöd ist, warum schreibst du dann?

    Zu deinem letzten Punkt: Wird zu viel atomisiert, dann gibt es nachhaltige Klimaveränderungen, aber das ist ein anderes Thema. Ein unvernünftiger Diktator oder ein verrückter Diktator könnte das Unwahrscheinliche doch wahrscheinlich machen. So praktisch habe ich dabei aber nicht gedacht. Ich habe geschrieben: "mathematisch". Das bedeutet, dass ich keine Fälle oder Spezialfälle betrachte sondern Variablen. Du hast an Zusammenhänge gedacht, also dachte ich mir, gehe ich darauf ein,
    denn
    Aktienanalyse wird nämlich auch getrennt betrachtet: fundamentale Daten und losgelöste Chartbetrachtung mit verschiedenen rein mathematischen Verfahren. Mir ging es um reine Chartbetrachtung. Praktisch ist beides relevant. Aber man sollte es auch getrennt betrachten, um vor Suggestionen geschützt zu sein.

    Das bedeutet. dass du, sobald du gedanklich in die statistisch zu betrachtende Sache logisch hineingreifst, damit einen subjektiven Kontext aufbaust. Du zerstörst die Objektivität und die Betrachtungs-Distanz zur Sache, denn eine neue Ebene der Argumentation wird aufgebaut. Sicher muss der Versuchsaufbau logisch durchdacht sein, aber alle Eventualitäten und Interpretierungen synthetisiert man nachdem man analysiert hat.

  • das thema hatten wir vor langer zeit schon mal angeschnitten.
    ich glaub es war Faby der damals scherzhaft gemeint hat, dass krieg existiert, weil der mensch keine natürlichen feinde mehr hat. (viren etc. mal ausgeklammert ^^)
    klar kann man das nicht einfach so dahin stellen, aber ein körnchen wahrheit steckt wohl doch darin. der spruch ist mir auf jeden fall in der birne geblieben und hat mich seither auch schon ein paar mal beschäftigt, wenn ich über gott und die welt nachdachte.

    und nun zur chance der atomisierten erde:
    da hat trace recht. sobald eine winzige chance besteht und wir eine endlose zeitspanne haben, trifft die chance immer ein. betonung auf immer.
    wenn wir also ewig auf der erde leben, werden wir uns auslöschen.
    aber mit der gleichen logik kann man genau so gut sagen, dass wir von einem riesigen metheoriten getroffen werden und alle sterben.
    ist nur eine zeitfrage ;)

  • dagegen könnte man ja jetzt schon was tun - aber wie aus dem gefangenendilemma hervorgeht, ist "der mensch" leider nicht intelligent genug, präventivteam-fähig zu sein. also warten wir besser auf die nächste chance der natur. vielleicht die nacktmulle, wenn's schon säuger sein müssen *g*

    :feuerteufel: rs longa vita bre:hoppel:is: Entia non sunt multiplicanda praeter necessitatem.

  • Flunsi: Mir ging es speziell darum, mit möglichst reiner Logik, selbst ohne Einstein, wenn auch ohne richtigen Praxisbezug zu zeigen, dass etwas nicht stimmt.

    Ich habe tatsächlich nicht erkannt und niemand hat das hier, was nicht stimmt. Auch Athain hat das nicht erkannt.

    Than Atos:
    Du meinst, dass es ein Intelligenzmangel ist, das Problem zu lösen, und nicht nur betreffend dem Problem selbst? Ich denke, dass es an unserer Natur liegt. Da kann noch so viel Intelligenz da sein. Ich behaupte jetzt endlich, da mir wenigstens 2 zustimmen, dass:

    wir uns genetisch verändern lassen müssen, um zu überleben oder anderweitig unser Agressionspotential beheben müssen. Mein Gedankengut beruht auf Theorien. Zu praktisch ausgedachte Theorien über die Zukunft wären vielleicht generell fehl am Platz. OKOK, für genetische Veränderung braucht man dann doch wieder Intelligenz.

    Spätestens seit der Erfindung der Atombombe und seit Einsteins Spruch, dem Atomphysik nunmal nicht fremd war, sollte es den Menschen langsam dämmern, dass die alten Denkbahnen nicht mehr richtig sind, auch wenn sie es Jahrtausende waren. (Nach Newton kam Einstein ist so etwas ähnliches bezüglich Wissenschaft!) Es ist manchmal gut, dass Paranoia Intelligenz überlegen sein kann, in einer Untermenge an Fällen.

    Das bezeichnete Problem in diesem Thema ist praktisch wie ein Zug, der progressiv schneller wird und in dem keine Bremsen eingebaut worden sind und niemand weiß wann und wie er hällt.

    Sehr oft sind Problemlösungen in höheren Größenordnungen leichter aber nicht unbedingt besser radikal zu lösen. Genau so kann ein zu niedriges Agressionspotential oder genetische Veränderung generell zum Untergang führen. Trotzdem ist ein radikaler Lösungsweg seit der Erfindung der Atombombe schon lange, wirklich lange, überfällig.

    Erst durch den Lösungs-Gedanken einer genetischen Veränderung entsteht für mich ein Gefangenendilemma, weil unsere Natur, unser durch die Evolution erzeugtes und bestätigtes, geprüftes, verifiziertes Existieren durch uns, einer Lebensform die nicht annähernd die Intelligenz der Evolution besitzt, manipuliert wird. Mir ist klar, dass die Evolution keine Intelligenz besitzt, aber ich hoffe es ist klar was ich meine. Physikalischer Raum kann auch als CPU verstanden werden. Insofern kann man auch der Evolution Intelligenz zuordnen, was aber ein anderes Thema ist.

    4 Mal editiert, zuletzt von trace (17. September 2007 um 22:24)


  • Früher, Keule.
    Kein Antibiotika, wenig Medizinkenntnisse und wenige wissenschaftliche Erkenntnisse. Keine sterilen Nadeln, Skalpelle, Seife, Fußpuder, Krankenhausbetten, Adrenalinspritzen und so weiter. Gruppen von 20-200 Individuen, bei einer Gesamtbevölkerung von wenigen Millionen. Keine Städte, keine Pelletheizung, kein Sauerkraut im Winter und Bärentatzen nur nach vorherigem Ringkampf mit deren Träger.

    Heute, Atombombe.
    Kein Strahlenschild, keine Strahlenimpfung und kein Regenerator (diese Enterprise-double-features prägen, grrrrrrrr). Keine Atombunker für alle, keine 50m über Normalnull für alle. Dafür 6 Milliarden Menschen, ABC-Abwehrtrupps, SDI, Atomwaffensperrverträge, globale wirtschaftliche Interessen und Bergwerke in 2km Tiefe.


    Das betriffft nur einen Teil des Themas.


    Kriege gegeneinander haben uns früher nicht ausgelöscht und werden uns voraussichtlich auch in Zukunft nicht auslöschen. Wir haben heute die besseren Waffen, die bessere Infrastruktur, Abwehrtechnik und eine weitaus höhere Anzahl an Individuen, die von Himalaya bis Niederlande überaull auf der Welt hausen. Die Spezies als Ganzes auszulöschen ist unwahrscheinlich.


    Praktisch hast du Recht, theoretisch ,so behaupte ich, hast du nicht Recht. Ja das geht. Leider haben deine Argumtente zwar einen Kontext, aber zu minimal als dass man von Kontext sprechen könnte. Auslöschen oder nicht: Ein Mensch, der nur noch Sternenstaub ist, lässt sich kaum mit der noch so modernsten Medizin beleben. Das meine ich mit zu geringem Kontext. Trotzdem kannst du so das Problem nicht beiseite kehren.


    Die Gier ist geblieben - und bleibt uns hoffendlich erhalten (nenne sie Streben, wenn du dich dann besser fühlst) - bis auf Technologie und einige wenige körperliche Veränderungen (Europäer sind heute größer als früher, z.B.) sind wir noch immer die alten Affen, um einmal zur Abwechslung einen Dichter zu zitieren.

    Unsere Gier und unser Streben - eigentlich beschreibst du etwas triebhaftes - ist es das was zu Krieg führt, ein Ding der Motivation, das vielleicht mangelnde Kortex-Kontrolle hat? Gier und Sexappeal steht in Zusammenhang behaupte ich, denn Gier beschreibt eine besondere Lebensbejahung. Wäre man nicht lebensbejahend, so müsse man nicht gierig sein. Und ausgerechnet diese lebensbejahende Sache Gier führt also zu Krieg? Wenn ich mir das Auftreten von Napoleon in Erinnerung hole, dann denke ich: Ja. Napoleon ist ein gutes Beispiel, sogar in den Details des Kontextes.

    Quasi-Variablen: Gier, Krieg, Lebensbejahung. Man könnte meinen der beschriebene Sachverhalt wäre ein Widerspruch in sich. Auflösen lässt sich die Angelegenheit durch EVA: Eingabe, Verarbeitung, Ausgabe, ein Modell, das in einigen Lebensangelegenheiten recht hilfreich und einfach ist. Am Ende kommt ein Dreieck heraus, das mich an die 3 großen hinduistischen Gottheiten erinnert: Shiva, Brahma und Vishnu. Die Denkweise: Richtung, Eckpunkte, Philosophie etc. erinnert mich an das asiatische Pentagramm, voller Weisheit. Ich ärgere mich nur gerade darüber, dass ich zwar genug über das Pentagramm finde, aber nicht das was ich hier beschreibe über das Pentagramm und dessen Weisheit! ARGHHH Mal wenigstens ein Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Trimurti

    Unser Problem sehe ich immer noch nicht weggezaubert.

    EDIT:
    Hebler mit Praxisbezug mal näher in Richtung Maximum bringen tun tu:
    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26189/1.html

    Zitat


    der neue französische Präsident Sarkozy äußerte, nach seinem Aufenthalt in den USA, gegenüber Vertrauten, er sei von der Absicht Bushs zur Bombardierung Irans überzeugt.

    Zitat


    bla TEXT bla ... dies wird zwangsläufig Reaktionen zur Folge haben, die das schon beschädigte, fragile Gefüge von internationalem Recht und Zusammenarbeit, welches mit Gründung der UNO etabliert wurde, vollends zu zerstören drohen.

    Zitat


    Sollte man im Weißen Haus tatsächlich einem "Global Strike" gegen den Iran grünes Licht geben, wird diese angespannte Situation vollends kippen, - im günstigsten Fall erwartet die Welt dann ein neuer Kalter Krieg.

    Das sind Informationen, die mich hoffen lassen, dass man als Mensch nur zu beschränkt ist, zu erkennen, dass das alles nicht sein muss. Die schlausten Köpfe sind auch beschränkt. Ihre Überlegenheit ist keine Absolutheit.

    EDIT:
    LOL ... einen Tag vor meinem Beitrag kam das hier in die Nachrichten:
    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26147/1.html
    Mir ging es nur um ein Zitat:

    Zitat


    Die Wahrscheinlichkeit dass die Menschheit durch einen dummen Zufall ausgelöscht wird, ist heute ebenso hoch wie damals.

    6 Mal editiert, zuletzt von trace (18. September 2007 um 01:44)


  • Das Problem bei trace ist, dass man ihm nix beibringen kann, denn er hört nicht zu und kann auch ncith bei der Sache bleiben. Oder will es nicht.


    Normalerweise werfe meistens ich anderen vor, dass sie nicht zuhören. Du kannst mir allenfalls vorwerfen, dass ich nicht ordentlich genug lese. Nur weil ich teilweise BEWUSST an dir vorbei argumentiere, heißt das nicht, dass ich nicht wüsste was du aussagst oder es nicht richtig lese. Ich wähle diese Herangehensweise, weil ich mit der suggestiven Wirkung deiner Texte nicht einverstanden bin. Diese Dumm-tu-Taktik oder Verzögerungs-Taktik beherrschst nicht nur du.


    Ich behaupte, allen Kriegen liegt menschliches Streben zugrunde


    Ich sage, dass das als Erklärung kaum ausreicht.


    Was ist Streben? Eine Bohnenpflanze strebt einer Lichtquelle entgegen. Ein Löwe strebt danach, möglichst viele Nachkommen zu zeugen. Ein Schimpanse strebt danach, den besonders tollen Ast zu ergattern, mit dem sein Vetter zweiten Grades besonders viele Ameisen aus dem Astloch angelt. Wenn man sich dieses Streben ansieht, muss man feststellen, dass es sich dabei in erster Linie um praktische Ziele handelt. Beispielsweise darum, zu überleben, das Überleben generell zu sichern oder sich fortzupflanzen. Ein Pavianmännchen strebt auch danach, in der Hierarchie seiner Gruppe eine Spitzenposition einzunehmen. Wölfe tun dies auch.


    Diese Aufsummierungs-Herangehensweise der Beobachtungen hat auch Nietzsche in "Der Wille zur Macht" gewählt. Ich nenne es mal philosophische Naturbeobachtungen. In asiatischen Glaubensrichtungen wurden daraus auch Schlüsse gezogen, aus solchen Naturbeobachtungen. So eine Argumentationslinie kann meiner Erfahrung nach trügerisch sein. Aber ich will nicht behaupten, dass das in diesem Fall so ist.


    Es macht biologisch für ein Individum Sinn, ein anderes zu überflügeln, töten (Rivalität/Fressfeind) oder zu fressen. Die gesamte Natur ist auf dieses Streben und diesen "Existenzkampf" (ein bisserl Polemik muss sein) aufgebaut.


    Existenzkampf - für mich ist das keine Polemik, ich empfinde das sehr real so. Aus dieser Sicht ist Moral nur etwas hinderliches. Mir ist niemand bekannt, der Pragmatismus und Moral wirklich ausreichend philosophisch zusammengeführt hat.


    Es geht um's Überleben, mehr oder weniger jeder gegen jeden und jeder mit, gegen oder trotz des Lebensraums, in dem er sich befindet.


    Welchen Wert hat dann die Konstante, die ausdrückt, ab wann Altruismus um das besser-sein zweckdienlich ist und wann der wetteifernde Kampf um das besser-sein zweckdienlich ist? Das ist eine rhetorische Frage. Aug um Auge, Zahn um Zahn. Doch unsere Realität sieht anders aus. Damit wäre Trägheit und Moral und viele andere Dinge wären dann nur hinderlich und heiß ausgetragener Pragmatismus das einzig richtige in der Welt.


    Dennoch stellt man fest, dass sich ab einer gewissen Evolutionsstufe andere Motive fürbestimmtes Verhalten einschleichen. Beispielsweise kann ein Hund durchauch boshaft sein. Oder irgendein anderes Säugetier, das über eine höhere Sozialisation verfügt. Delphinie zum Beispiel sind gerne auch 'mal rachsüchtig oder mobben einen Artgenossen so lange, bis der stirbt, ohne dass dafür eine biologische Notwendigkeit besteht.


    Es besteht keine Notwendigkeit? Man könnte sich darüber streiten, was man unter Notwendigkeit versteht. Ich glaube an einen biologischen Nutzen. Doch du hast nur von Notwendigkeit geschrieben. *Augen aufmach* *zuhör* *lesen-tu*


    Ich bin mir nicht sicher, wo genau die Grenze zu Gefühlen wie Neid gezogen werden kann, aber wer je einen eifersüchtigen Hund gesehen hat, weiß, dass derartige Gefühle nicht allein für den Menschen reserviert sind. Niedertracht, Hass, Rache, Eifersucht und Neid sind im Tierreich überall zu finden, diese Gefühle sind nicht alleine für dne Menschen reserviert. Oft stehen diese Gefühle und die daraus resultierenden Handlungen der Biologie im Weg.


    Ich habe auch darüber lange nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass nicht Intelligenz, sondern die Kombination aus Intelligenz und Emotion so etwas möglich macht, bzw. das Verstehen der Emotionen und deren Funktion bewusst oder unbewusst. Niedertracht, Rache sowie auch Optimismus oder dauerhafte Freundlichkeit oder idealistisches Gedankengut, sogar Moral, sind alles evolutionäre Steigerungen, die nach den einfachsten emotionalen Funktionen entstanden sind. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass diese Dinge ausfechten sollen, wie der optimale Zustand, das optimale Gleichgewicht oder die optimale Schwingung oder oder oder ist. Es ist eine Optimierung auf weiteren Ebenen. Wer wird gewinnen? Bush oder die Hippis, die vor der amerikanischen Botschaft in Berlin noch Monate nach der lächerlichen Demo hausen, diese Gutmenschen? So etwas sinnloses, wie eine Fliege, die um ein Licht kreist. Es sind Menschen die sich nicht besser zu helfen wissen und deshalb sogar zu sinnlosem schreiten. Es gibt vieler solcher Gutmenschen. Sie sind nur teil einer Maschinerie namens Natur. Das ist so sinnlos.


    Wie viel einfacher wäre es, einen Verlust abzuschreiben anstatt sich der Rache hinzugeben: Die dafür investierte Energie könnte für die Aufzucht mehrerer Generationen von Nachkommen reichen, aber nein, Rache muss sein. Wieso? vielleicht finden wir später eine Antwort.


    Rache ist genauso eine Suche nach dem Optimum. Man hat zu viel oder zu wenig davon. Wer gewinnt, wer verliert? Es ist das ewige Spiel im Leben, das nur deshalb kein Spiel ist, weil es toternst ist. Das ganze Zusammenspiel der Emotionen und dessen Variablen, dessen Reflektion mit der Umwelt ist nur ein Optimierungsprozess. Welches Prinzip wird wann gewinnen: Liebe, Hass, Gleichgültigkeit; und Rache ist sozusagen weitestgehend eine Spielart an einem Ort zu einer Zeit das herauszufinden.


    Das Verfolgen von Zielen, die weder dem direkten Überleben dienen, noch Gefühle wie Zorn, Hass, Rache, eifersucht oder Neid beinhalten.


    Wenn dich das wirklich interessiert, dann schau dir mal das an: http://de.wikipedia.org/wiki/Motivatio…eiss_Profile.29


    Freiheit, das Recht, glücklich zu sein, Sicherheit (auch geistige) - komischerweise benötigt man diese Dinge nicht wirklich zum Überleben, dennoch gehen Menschen an einem Mangel daran mehr oder weniger regelmäßig zugrunde - oder sind bereit Tod in die Reihen derer zu tragen, die sie ihnen zu verweigern trachten.


    Diese Dinge sind notwendig zum Funktionieren einer Einheit. Schränkt etwas anderes diese Funktionstüchtigkeit ein, muss die Natur sozusagen "etwas machen", denn ein falsches Funktionieren wird nicht zugelassen. Das Prinzip der Natur, die Belohnung und Bestrafung an sich soll nicht missbraucht werden. Wann ein Missbrauch stattfindet, entscheidet dann die Natur, das Leben selbst. Zusammengefasst lässt sich deine Frage damit erklären, dass die Natur eigene Fehlgriffe korrigiert bzw. sozusagen wenigstens korrigieren will.


    Menschen tratschen über die Nachbarn, Enten hetzen ihre Erpel gegen andere Erpel auf. Ein gefangenes Tier strebt nach Freiheit wie der Mensch auch. Aber strebt es auch danach, Freiheit für andere Tiere zu erkämpfen/-ringen (die zum Beispiel nicht seine eigenen, direkten Nachkommen sind), diese zu behalten, zu bewahren und künftig zu verteidigen? Ich denke, hier irgendwo befindet sich eine Grenze, die uns Menschen von anderen Spezies abtrennt. Die uns auch zum dem macht, was wir sind.


    Das sind alles Optimierungsvorgänge, als seien wir in einer Matrix, anders als die die im Film gezeigt wird. Es ist unmöglich sich aus physikalischem Raum zu befreien, sobald man das begreift. Kannst du etwa physikalische Gesetze einfach ändern, z.B. die Raumkrümmung abschaffen? Ich will damit sagen, dass wir das was uns an der Natur keine Freude bereitet nicht abschaffen können.


    Wir haben jetzt etliche mögliche Motive für Kriege gesehen.


    Und ich bin durch die Motive zu dem Schluss gekommen, dass Krieg auch nur ein Optimierungsvorgang ist. Gewinnt das idealistische (kommunistische) Land oder das realistische (Marktwirtschaft)? Gewinnt das gläubige radikale Land oder gewinnt das westliche Land? Gewinnt das technisch oder das taktisch überlegene Land? usw.


    Vielleicht finden wir dann so eine Antwort auf die eingangs gestellten Fragen.


    Ich bilde mir ein, dass dieses Gespräch mehr bringt, als der Text hier: http://www.goexchange.de/warumkrieg.pdf
    Einstein, Freud und Isac Asimov suchen auch Wege aus diesem existenziellem Dilemma.


    ((die orthographischen Fehler möge man mir bitte verzeihen))


    Höre auf mit dieser Polemik. Das Thema ist wichtiger als orthographische Fehler.

    3 Mal editiert, zuletzt von trace (18. September 2007 um 13:00)

  • ((Orthographie: Verwechsle Höflichkeit nicht mit Polemik.))


    Ich wollte eine Stimmung ausdrücken.
    --------------
    Eine besondere Bedeutung für unsere Erkenntnisfähigkeit hierbei bietet auch folgender Artikel:
    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26187/1.html

    Hey, das ist modernste Forschung für unser Denken! (Lediglich die kurze Botschaft darin, dass ein Bevölkerungsgeographie wie Chemie funktioniere)

    <halb-Off-Topic>
    Sorry es ist etwas OT, aber ich möchte es mal zeigen,

    Zitat


    Theoretisch könnten Staaten so auch den Ausbruch von Konflikten moderieren - in Singapur etwa gibt es bereits Vorschriften, die den Anteil bestimmter ethnischer Gruppen in Wohnblocks festlegen. Oft kann auch der Druck der Staatsmacht ethnische Konflikte verhindern - jedenfalls so lange, wie er anhält. Was danach passiert, ist im ehemaligen Jugoslawien, in Ex-Sowjetrepubliken und im Irak zu beobachten. Erfolg versprechend könnte es aber auch sein, die Grenzen zwischen den Volksgruppen behutsam zu erhöhen - ohne deshalb gleich den kulturellen und ökonomischen Austausch abzuschaffen.


    weil das geniale daran ist, dass es so wirklich richtig praktische konkrete Aussagen, nein fertige Lösungen sind. Sonst kenne ich nur das Gefühl von Machtlosigkeit, wenn ich die Nachrichten verfolge.

    EDIT:
    Nur weil es einfach erwähnenswert ist: http://de.wikipedia.org/wiki/Sunzi_%28General%29
    Die Kunst des Krieges, ein Jahrtausende altes Buch, das es geschafft hat noch heute anderweitig Bedeutung zu haben.

    EDIT:
    Nur weil es einfach erwähnenswert ist: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26224/1.html

    Zitat


    Die US-Army ..., Indien als Bollwerk gegen China aufzubauen. Die Mehrheit der politischen Elite in Indien akzeptiert diese neue Rolle.

    </halb-Off-Topic>

    9 Mal editiert, zuletzt von trace (22. September 2007 um 12:20)

  • Krieg ist in unseren Gedanken verankert. Wenn ein einziger Mensch leben würde (was praktisch unmöglich ist) würde dieser keinen Krieg führen, den es gibt niemanden gegen den er Krieg führen kann. Solange es eine unglaubliche Vielfalt und Freiheit gibt, zu denken was man will, wird es Kriege auf physischer und psychischer Ebene geben. Und solange es irgendeinen Grund gibt zu kämpfen wird man kämpfen.

    mfg

  • ich glaub es war Faby der damals scherzhaft gemeint hat, dass krieg existiert, weil der mensch keine natürlichen feinde mehr hat. (viren etc. mal ausgeklammert )

    Nee es war Toby ;)

    Es gibt nur einen Gott -> BelaFarinRod

  • Als die Menschen noch mit Keulen, Bögen und Schwertern kämpften, besaßen sie weder genug Macht, noch genug Reichweite, die ganze Menschheit auszulöschen.
    Mit dem Vorrat an Kernwaffen, die die Supermächte im laufe der Zeit angehäuft haben, ist es problemlos möglich, die Menschheit und nahezu alles Leben auf der Erde zu vernichten und auf Jahrzenhtausende hin unmöglich zu machen. Was nützte den paar Überlebenden eines umfassenden Atomschlages ein Salzbergwerk in 2.000 Metern Tiefe, wenn sie nichts zu Essen haben? Was nützt ein gut ausgebauter Atombunker den paar tausend Leuten, die da drin hocken? Selbstversorgend ist von denen keiner. Nach spätestens ein paar Jahren ist Schluß, die Halbwertszeit von Nuklearwaffen beträgt aber oft mehrere 10.000 Jahre. Von denen in den Bunkern wird keiner je wieder an der Oberfläche leben können. Ich für meinen Teil wolllte sowas nicht überleben, um dann noch ein paar jahre in einem Bunker zu vegetieren.
    Aber wir brauchen ja keine Atomkriege zu führen, der Mensch kann sich auch so selbst vernichten, es dauert nur etwas länger. Denn eben zur Zeit ist er ja dabei, die Umwelt planmäßig zu vernichten, um hinterher festzustellen, dass man Geld nicht essen kann. Ob das von Intelligenz zeugt, ist eine andere Frage...
    Krieg liegt in der Natur des Menschen. Im Grunde genommen ist der Mensch nichts anderes als ein Raubtier. Die Tatsache, dass er intelligent ist, erhöht nur seine Gefährlichkeit. Zusammen mit der Intelligenz hat der Mensch seine Grausamkeit bekommen. Wie Einstein einmal sagte: "Der Mensch hat die Atombombe erfunden. Keine Maus würde auf die Idee kommen, eine Mausefalle zu bauen."
    Solange es Menschen gibt, wird es Kriege geben. Es wird sich immer ein Grund finden, seinem Nachbarn den Schädel einzuschlagen. Und sollte es keinen geben, dann erfindet man einen. Wie es Bush beim Irakkrieg machte.

    Alles ist auf irgendein Naturgesetz zurückzuführen. Wenn uns etwas unnatürlich vorkommt, dann nur deshalb, weil wir das entsprechende Naturgesetz noch nicht kennen.
    Meine SF-Story

  • Taurec: Das ist 1:1 meine Meinung und darum ging es mir als ich das Thema begonnen habe.

    Nur Athain hat eine andere ich Meinung als
    Taurec
    Flunsi
    Than Atos
    trace

    Zitat


    Original von Athain
    Das Problem bei trace ist, dass man ihm nix beibringen kann, denn er hört nicht zu und kann auch ncith bei der Sache bleiben.


    Ich will nicht nur bei der Sache bleiben. Ich schreibe auch mal etwas was etwas OT ist. Und das ist gut so.
    Nur weil alle anderen nicht deine Meinung besitzen und das jetzt immer noch nicht, heißt das nicht, dass du anderen deine Meinung aufzwingen musst. Es ist hochnäsig von Belehrungen zu schreiben. Wir belehren uns nicht. Wenn du jemanden belehren willst dann mach das bitte nicht hier im Board.

  • Anfangs war ich auch der Meinung das Athain nicht recht haben könnte, mittlerweile sehe ich aber durchaus ein, das er Recht haben könnte mit seiner Behauptung.
    Ich nehme schwer an, das im kalten Krieg die meisten Atomwaffen auf NATO und Warschauer Pakt Staaten gerichtet waren. Wäre es zum Knall gekommen hätten sich diese beiden Parteien beschossen. Wer hätte denn bitte Afrika oder Südamerika bombardiert? Auch große Teile Asiens wären damals wohl nicht beschossen worden. China spielte auch noch keine so große Rolle.
    Einzig der Fallout und der nukleare Winter hätte dann alle betroffen, aber wir stark?
    Allerdings wissen wir nicht was passiert wenn eine große Menge an Nuklearwaffen auf der Nordhalbkugel des Planeten detoniert.
    Entzündet sich die Atmosphäre? Gerät die Erde aus der Umlaufbahn? Sind die Erschütterungen so groß das es zu einer globalen Resonanzkatastrophe kommt und der Planet zerbricht? Keiner weiß es, man kann nur Theorien darüber anstellen, aber berechnen kann man das nur schwer (IMHO).
    Außerdem hätten wir auch noch andere Mittel zur Selbstvernichtung, lass eine entsprechende Biowaffe aus den Labors entkommen, eine Monstervogelgrippe die sich über diverse Träger verbreitet und langlebig ist...

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