300 der Film

  • Mein erster Kinobesuch nach ca. 8 Jahren.
    Ich bin ja ein begeisterter Rome TW Spieler und Modder und von daher interessierte mich der Film sehr.

    Meine Kritik an 300:
    Mir ist bewusst, dass es sich dabei um eine Comicverfilmung handelt, von daher war ich auch nicht über die phantasievolle Einheiten der Perser verwundert und auch nicht über das doch etwas "unpersische" Aussehen von Xerxes.
    Desweiteren hat mich auch nicht das unrealistische Millionenheer der Perser gestört. Die Idee stammt halt aus einem Comic und da darf ein gewisser Phantasie und Kunstfaktor nie fehlen.

    Wenn man mal den Film lediglich aus dem Blickwinkel Spezieleffekte und stilistische Umsetztung betrachtet, war er natürlich ein Meilenstein der Filmkunst.

    Dennoch veranlassen mich folgende schwerwiegende Kritikpunkte den Film ein dickes Minus zu verpassen.
    Von anfangan wird in diesem Film, wie in kaum einem anderen, auf einem absolut provokantem und falschem Heldentum herumgeritten und zwar so heftig, dass ich stellenweise dachte, ich würde eine nationalsozialistische Inszenierung einer Wagneroper sehen.
    Ein Herrenrassenklischee nach dem anderen.
    Schon am Anfang war da die Rede von "Auslese" von der "dunklen Bestie aus der Hölle".
    Das was dieser Film unterschwellig dastellt ist der Kampf der "guten und gerechten" (arischen) Griechen gegen verlogene und barabarische Dunkelhäutige, die geradezu wie Monster daherkommen.

    Was mich neben den zahlreichen rassistischen Ansätze am meisten verärgerte war, dass im hohem Masse Behinderte diskreditiert werden.
    Es werden Behinderte noch nicht mal als Menschen anerkannt, sondern vielmehr als bösartige Monster dagestellt, die am besten gleich nach der Geburt zu vernichten sind (Auslese), denn was kann man anderes erwarten als von denen gestört oder verraten zu werden.
    So richtig vorbildlich für unsere immer brutaler werdende Jugend war auch die Botschaft, dass man dem Feinde gegenüber kein Mitleid zeigen sollte. Einem besiegten Zweikampfgegner, der am Boden liegt noch die Zähne herausschlagen, wehrlosen Verwundeten ganz nebenbei mit der Lanze aufspiesen, so als würde man Altpapier entsorgen und das als Tribut für die Freiheit auslegen, das ist ja wohl der Gipfel der Geschmacklosigkeit.
    Also:
    Geburtenauslese + Gnadenlosigkeit + Killerinstinkt = Freiheit
    Vielleicht Freiheit für den Faschisten.

    Ich bin ja immer recht sparsam mit solchen Vorwürfen, gerade weil in dieser Hinsicht oft übertrieben wird.
    Aber dieser Film ist rassistisch, diskriminiert und beleidigt sowohl Dunkelhäutige Menschen, als auch Behinderte.
    Sogar die Akkadier, die ja "nur" Handwerker sind, aber immerhin als einzigste mit dabei waren, werden wegen ihrer unprofessionelle weise belächelt und am Ende als Feiglinge deklariert. Und nur die Spartiaten, die zu 80% BLOND dagestellt werden (was auch ein Faustschlag gegen die griechische Kultur ist) sind wertvolle Menschen, die durch ihre besondere Brutalität und ihren ausgeprägten Killerinstinkt, der Garant für Freiheit sind und uns vor den schwarzen Horden retten.
    Schlimmer hätte es kein Göbbels und Himmler sagen können, wie in diesem Film dagestellt.
    Wen wunderts da noch, wenn sich die Iraner über diesen Film aufregen. Das nenn ich mal Öl ins Feuer gegossen.

  • ja, das mit den blondhaarigen ist auch mir aufgefallen. klar, es gibt blonde griechen, vorallem am festland und die gab es bestimmt auch damals, aber net so häufig. vorallem nicht wie so wie im film dargestellt. Oo
    [SCHILD=5]andererseits sind die legendären 300 spartanischen hopliten ja die hauptdarsteller des films...[/SCHILD]

    nun...ansonsten ist das meiste ja schon gesagt worden.
    jo, die deutsche syncro hat mir auch nicht sonderlich zugesagt, auf englisch gefiel mir der film besser.

    ____________________________________________________________________________________________
    "Und zum ersten Mal in seiner Geschichte erbebten die Kontinente Vandrias, dem Juwel Anos, unter den grauenvollen Klängen eines Krieges..."


  • Zitat

    Original von Jounk33
    "guten und gerechten" (arischen) Griechen gegen verlogene und barabarische Dunkelhäutige, die geradezu wie Monster daherkommen.

    Nun jaaa also ich denke da hast du ganz knapp was verwechselt denn:
    Der Iran (Persien, persisch:; /iÐÈrTÐn/, dt. „Land der Arier“) ist ein Staat in Vorderasien (Westasien). *quelle wikipedia*

    Zitat

    Original von Jounk33
    Auslese und diskriminierung von behinderten

    das hat sich der film nicht ausgedahct und auch nicht der regisseur und besonders die erste schlüsselszene auf die du warscheinlich an spielst wo da unten die ganzen baby knochen liegen und oben der priester(?) mit dem kind steht das beruht auf FAKTEN. Die haben das so gemacht und das ist nicht die blutrünstigkeit der Spartaner an der sich der FIlm aufgeilt.. ich mein du kannst dich über die Historie oder die Spartaner allgemein aufregen aber damit miusst du nicht den filmm kritisieren.

    Zitat

    Original von Jounk33
    So richtig vorbildlich für unsere immer brutaler werdende Jugend war auch die Botschaft, dass man dem Feinde gegenüber kein Mitleid zeigen sollte. Einem besiegten Zweikampfgegner, der am Boden liegt noch die Zähne herausschlagen, wehrlosen Verwundeten ganz nebenbei mit der Lanze aufspiesen, so als würde man Altpapier entsorgen und das als Tribut für die Freiheit auslegen, das ist ja wohl der Gipfel der Geschmacklosigkeit.

    genau so und nicht anders *historie* das war im mittelalter noch nicht

    Zitat

    Original von Jounk33
    Und nur die Spartiaten, die zu 80% BLOND dagestellt


    Nun, ich weiß nicht wie du darauf kommst und so kam es mir auch nicht vor da die sowieeso die meiste zeit helme aufhaben aber zum beispiel der Porpagonist, leonidas, hat jawohl haare so schwarz wie die nacht und seine Frau auch..

    Zitat

    Original von Jounk33
    Sogar die Akkadier, die ja "nur" Handwerker sind, aber immerhin als einzigste mit dabei waren, werden wegen ihrer unprofessionelle weise belächelt und am Ende als Feiglinge deklariert

    Leonidas regt sich lediglich darüber auf das dieser Kerl mit Glatze *hat den namen leider vergessen* Mit "Töpfern" und Leuten die Oberschenkel wie die Spartiaten Oberarme haben, dieses Millionenheer besiegen will


    Zitat

    Original von Jounk33Ein Herrenrassenklischee nach dem anderen.

    Dir ist anscheinend auch nicht bewusst das nicht Der Regisseur von Hiteler abgeschaut hat, sondern Hitler von den Spartanern.. Diese elite der Spartiaten ist im weitläufigerem SInne nichts anderes als die SS und da hat man auch keine ABehinderten gebrauchen können.. im übrigen weiß ichj nicht worüber du dich eigentlich aufregst das leonidas den behinderten nicht in seine armee auf nimmt.. er sagt doch eindeutig das jeder mann sen en linken mann ebenfalss mit seinem schild beschützt und dieser behinderte ist dazu nun einmal nicht in der lage.. und NEIN man nimmt auch keine behinderten bei der Bundeswehr *denkt*

    Zitat

    Original von Jounk33
    Schlimmer hätte es kein Göbbels und Himmler sagen können, wie in diesem Film dagestellt.

    Meiner Meinung nach ein überaus gelungener Film der Historie und spezial Effekte genial Vereint. Die Brutalität und entbeerungen im alten Sparta sind REALISTISCH dargestellt auch wenn es mancher in Tigerfell-Plüsch-Pantoffeln-Träger von heute wohl so nicht mehr wahr haben will.. und zu schluss: Die armen armen Iraner :wein:
    Der großteil der Deutschen würde sich auch nicht aufregen wenn jmd nen film macht der Karl den großen blos stellt.. dennoch jedem seine Meinung soviel von mir :hoppel: :)

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    6 Mal editiert, zuletzt von Salafur Eisenfaust (22. April 2007 um 09:49)

  • Herr Eisenfaust,
    Meine Kritik richtiet sich nicht gegen die historischen Tatsachen, die von diesem Film, bzw. Comic missbraucht werden, ich möchte auch nicht die Lebensumstände und Wertevorstellungen der Antike mit heutigen Masstäben bewerten.
    Meine Kritik richtet sich gegen die Botschaft des Films.
    Sie sehen gelungene historische Umsetzung. Nun da stehen Sie ziemlich alleine da. Sogar hartgesottene Bewunderer der griechischen Antike sehen in diesem Film mehr Fiktion als Historie. Der Film lehnt lediglich an einer historischen Begebenheit an und thematisiert im grossen Stil, ohne dabei dem Zuschauer die Frage nach Sinn und Unsinn selbst zu überlassen, Kriegstreiberei und elitäres Heldentum.

    Auch über Ihre Aussage, dass die Ausbildung der Spatiaten "realistisch" dagestellt sei, kann ich nur schmunzeln. Das behauptet noch nicht mal Miller, der Zeichner des Comics. Und woher wollen Sie wissen, dass dies wirklich so war und was hat man den überhaupt von der Ausbildung gesehen, ausser Blut und kurzgeschorenen Jünglingen ?

    Dass sich persische Könige selbst als Arier bezeichneten ist mir bekannt und wenn Sie meinen linken Link in der Singatur folgen, werden Sie feststellen, dass ich diesbezüglich schwer zu belehren bin.
    Mir geht es um die Dastellung der Spatiaten.

    Gerade weil der Film, bzw. das Comic keinen Anspruch auf historische Korrektheit erhebt, aber sehr wohl und bewusst den Kontext zwischen elitären Übermenschen und dunkelhäutigen missgebildeten Sklaven in den Vordergrund stellt, kann man von Missbrauch historischer Grundlagen für übelste Propaganda sprechen.

  • Die Perser bezeichnen sich selbst als Arier und sie regen sich darüber auf das die Griechen als arier dagesellt werden hmm achso.. Wieso denn missgebildetet dunkelhäutige sklaven? da kommen doch im Grunde nur sehr wenige Schwarze in dem Film vor wie zb dieser Bote sehr am Anfang und der ist dopch von der Physisch her dem Leonidas sehr ebenwürdig hätte ich jetzt gesagt... Der Behinderte ist einer dessen Vater Spartiat war.Ich weiß nicht was in unserer heutigen Weilt schlecht darin ist, es als gut dazustellenmutig zu sein.. Aber auch auf diese Frage haben sie sicherlich eine antwort

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  • Naja ich sehe da zuviel hineininterpretiert. Und die Auslese der Spartaner ist historisch überliefert, diese Auslese war übrigens auch der Grund für ihren Untergang bzw. einer davon. Die Darstellung der Spatiaten (das mit dem blond nehme ich mal raus weil ich das nicht beachtet habe) beruht einfach darauf, dass eigentlich der ganze Film mehr oder weniger eine Geschichte ist, von dem einzigen Überlebenden der 300, der diese erzählt. Aus diesem Grund wird natürlich das Heldentum etc. usw. übertrieben dargestellt. Aber ich glaube nicht das dieses Übertriebene Heldentum und die Brutalität etc. die Botschaft des Films sein sollen. Es ist einfach eine Geschichte die erzählt wird, mit keiner konkreten Botschaft. So sehe ich das auf jedenfall und aus diesem Kontext heraus gesehen ist es ein guter Film.

    Einmal editiert, zuletzt von Panzergrenadier (22. April 2007 um 20:55)

  • Für mich ist dieser Film einfach ein gelungener Helden-Epos mit ganz viel gemetzel! Finde also das man hier wirklich nicht so viel hineininterpretieren sollte. "Reingehen, anschauen, rausgehen, schmunzeln" Das sollte hier die Devise sein :D

    Kriege gehen verloren, doch meine Soldaten werden ewig stehen :evil:

    Bin schon weg :fast:

  • Ich muss zugeben, das mir das beim sehen des Films nicht aufgefallen ist, auch danach nicht. Aber ich sehe, wieso man das so sehen kann, bzw. kann das nachvollziehen.
    Aber ich denke nicht, das das die Botschaft sein soll. Der Film ist nur Kurzweil, denke ich.
    Ich ordne das in der Kategorie von SinCity und Starship Troopers ein, blutige Handlung, eher weniger Handlung, das wars.
    Mich hat nur ein wenig gestört, wie blutig das alles war, da kam der Comiccharakter voll durch. Muss ich nicht unbedingt haben.

  • Nunja, ich freue mich ehrlich immer wieder, dass man geteilter Meinung sein kann.
    Ich jedenfalls halte nichts davon, bestimmte Volksgruppen, oder behinderte Menschen zu bestiealisieren, damit die Kasse klingelt.
    Mir ist schon klar, dass das Hauptmerk des Films auf Action und Spezialeffekte basiert, aber die Unterschwelligkeit, die dieser Film vermittelt ist nicht wegzuleugnen.

    Herr Eisenfaust,
    Mit Dunkelhäutigen Menschen sind nicht nur Negride Menschen gemeint.
    Und zu "arischen Griechen" hätte ich wohl dazu schreiben sollen, dass "arisch" im Sinne Riefenstahlscher nationalsozialistischer Propaganda gemeint war.

    Ich kenne zwar das Comic nicht, habe es nicht gelesen, habe aber mir sagen lassen, dass es im Comic viel mehr um den Kampf zweier Systeme geht (auf der einen Seite das Xerxesprinzip "Zuckerbrot und Peitsche" auf der anderen Seite die spartanische Ideologie) und weniger um die heldenhafte Glorifizierung der Spartaner.

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