Bundeswehr: Kamerad in der Not (mal was zum Nachdenken)?

  • Monsieur Valmar,
    Que coûte donc un poing de réservoir précisément, Monsieur Legionär ?

    Edit:
    Le Legion prend-il vraiment encore chaque bielle ?

  • Die Szenarien, die bei Armeen in der Ausbildung verwendet werden sind, meiner Meinung nach gelinde gesagt haarsträubend.

    Man feuert mit einer Panzerfaust auf einen Panzer (Vmax ca. 50-80 km/h) und ohne Infunterstützung wird das Ding wohl schnell fahren - allein schon wegen der Typen mit den Panzerfäusten: Mich würde mal interessieren, wie wahrscheilich es ist, daß das Ding wirklich beschädigt ist! Die Dinger sind wohl auch nicht aus Pappe....

    Dann feuert ein PANZER auf einen und während der Kamerad schwehr verletzt ist geht es einem selbst prima....
    Nur zu erklären damit, das der Panzer ne Erbsenpistle als Geschütz montiert hat.
    Auch wenn man unverletzt ist - Kopfschmerzen, Hörsturz u.s.w. sind zu erwarten (ich glaube der Einschlag so einer Panzergranate ist auch ein wenig laut, und die Erschütterung dürfte einen ordentlich durchgeschüttelt haben). Wer nach so etwas noch vernünftig reagiert und nicht wie ein hypnotisiertes Eichhörnchen erst mal 5 min Auszeit nimmt verdient schon Respekt.

    Nun zum Verletzten:

    Frage 1: Überhaupt transportfähig - lässt es die Verletzung zu?

    Frage 2: Art der Verletzung - fehlt zum Beispiel ein Arm, dann dürfte der Mensch wohl verbluten - man kann ihm also eh nicht mehr helfen

    Frage 3: Ist der Kamerad bewusstlos - wie überprüfe ich die Lebensfunktion von jemandem wenn mein Kopf dröhnt, ich einen Hörsturz habe und mein Tastsinn sich gerade ne Auszeit genommen hat????
    Außerdem ist es fast unmöglich jemanden, der Bewusstlos ist wegen des fehlenden Muskeltonus zu transportieren (Bescheibung einer Krankenschwester).

    Szenario taugt also gerade mal für den Scheibtischtäter:

    Realität ist wohl eher: Panzer muß neu lackiert werden und die Panzerfaustschützen sind platt.

    Bloß wenn einem das beim Bund erzählt würde, dann würde kaum jemand feuern.

    Der Panzer dürfte allerdings, wenn er alleine so mir nichts dir nichts durch die Gegend tuckert ebenfalls in kürzester Zeit Geschichte sein. Einfach ein zu großes Ziel.

    Ich würde eher nen Kampfhubschrauber anfordern als selber auf die Jagt zu gehen.

  • Hi Richard der Helle,

    Panzer im Angriff benutzen Sprungziele, die meistens nicht weiter als bis zu 1000 Meter reichen, im Wald extrem verkürzt, so wie es die Sichtweise eben zulässt. Es ist richtig, das man seltenst Panzer ohne Infantrieunterstützung finden wird, deshalb ist es auch meiner Meinung nach eine denkbar schlechte Szenarie die hier dargeboten wurde. Mit einer Panzerfaust, würde ich höchstens auf ein stehendes Ziel schiessen. Anderst sieht es wieder mit lenkbaren Flugkörper z.B. Milan aus, die man im Flug noch korrigieren kann bzw. in fahrende Ziele hineinsteuert.

    Auf meinem Uffz-Lehrgang hatten wir pro Nase einen scharfen Schuss frei, und ich kann sagen, das es mächtig gerumst hat. Das Geschoss schweisst sich durch den Panzerstahl durch, und die Explosionen im inneren entstehen meist, weil sich durch die exteme Hitze die Muniton des Panzers entzündet.

    Valmar,

    ich möchte mal sehen, wie Du einen Kampfpanzer mit Granaten vernichtest, Das wäre so harmlos, das die Panzerbesatzung nicht mal was davon mitbekommen würde. Man hätte evtl. eine Chance mit Molotow-Cocktails, oder ähnlichem, den Panzer auszuräuchern, Was man sogar im Irak-Krieg gerne mit den britischen oder amerikanischen Panzern gemacht hat.

    Noch was. Ehre hin, Ehre her. Im Ernstfall wenn so ein Stahlkoloss 100 Meter vor Dir steht, und die Kanone auf Dich richtet, glaub mir da fängt sogar mein Bauchnabel an zu robben, um mich aus dem Gefahrenfeld zu entfernen. In dem Moment ist der Überlebenstrieb stärker als jede Ehre oder Kameradschaft, und wer diesen Überlebenstrieb nicht hat der wird in dieser Situation tot neben seinem Kameraden liegen.

  • Zudem halte ich diese "Wir lassen niemanden zurück-Mentalität", für US amerikanischen Propaganda Müll.
    So Ähnlich halt wie, "Wir haben eine weisse Weste, und Verwundete liegenlassen das tun nur die Bösen".
    Zumindest wird man mindestens einmal in einem US Militärfilm mit solch einer Aussage kontfrontiert.
    Wenn beispielsweise der Elitesoldat durch einen feindlichen Kugelhagel sprintet, den verwundeten Kameraden (anscheinend ein Fliegengewicht) so schnell mal über seine Schulter wirft (wehe wenn da eine Kugel in der Wirbelsäule steckt) und genau so schnell wieder durch den Kugelhagel zurückrennt.
    Ausnahme "Der schmale Krat", war aber auch ein Antikriegsfilm.

    EDIT: Mit Molotow-Cocktails bekämpften die Finnen sovjetische Panzer erfolgreich, im Winterkrieg 39/40.
    Aber heutige Modelle sollten einem simplen Brandsatz standhalten können, denke ich.
    Den Luchs konnte man beispielsweise 100% isolieren wenn es sein musste, ohne auf Frischluft zu verzichten.

    Einmal editiert, zuletzt von Jounk33 (4. Oktober 2007 um 14:38)

  • EDIT: Mit Molotow-Cocktails bekämpften die Finnen sovjetische Panzer erfolgreich, im Winterkrieg 39/40.
    Aber heutige Modelle sollten einem simplen Brandsatz standhalten können, denke ich.
    Den Luchs konnte man beispielsweise 100% isolieren wenn es sein musste, ohne auf Frischluft zu verzichten.

    Die Cocktails helfen auch heute noch. Jede Luke hat Gummidichtungen (weil diese gegen biologische und chemische Waffen sehr gut abdichten) die einfach dahinschmilzt. Obendrein hat jeder Panzer mehrere Nachteile:

    1. Die Lüftungsschächte der Motoren

    2. Das eingeschränkte Sichtfeld bei geschlossenen Luken. Deshalb ist es äusserst interessant, wenn die Panzerbesatzung durch die Winkelspiegel nur noch Flammen sehen. Das geht an die Psyche, glaub mir das. Du willst nur noch raus aus dem engen Stahlsarg.

  • Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass sowohl die Panzerbesatzungen als auch die Infanteristen in der Bundeswehr in ihrer Ausbildung hinreichend auf Extremsituationen des Krieges vorbereitet werden können.
    In der Ausbildung muss halt niemand einen Panzer fahren, dessen Oberfläche von brennender Flüssigkeit bedeckt ist.
    Es ist auch nicht vergleichbar, ob der Kamerad neben dir tatsächlich schwer verletzt ist, oder ob er sich einfach hinlegt und sich nicht bewegt.

    Ich denke, dass keiner, der noch nicht in der gegebenen Situation war, vorhersehen kann, was er machen würde.

  • "Wir haben eine weisse Weste, und Verwundete liegenlassen das tun nur die Bösen".

    Diese Ausagen sind für manche Propaganda, aber ich sehe dies als ungeschrieben Ehrenkodex eines Krigers oder in der heutigen Zeit eines Soldaten. Die Guten und die Bösen lassen Soldaten zurück, es ist egal welche Seite. Moral hin oder her, jeder sollte selbst entscheiden ob er seinen kameraden rettet oder mit dem Gedanken leben muss ein Leben auf dem gewissen zu haben..falls die Person überhaupt ein Gewissen hat.

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