Der Weg des Weisen - Ein Kroot-RPG

  • Die Kroot sind eine kriegerische Rasse von Söldnern, die im Warhammer 40.000-Universum hauptsächlich für das Imperium des Tau kämpft. Kroot sind darauf angewiesen, möglichst vielfältige Beute zu verzehren, da sie auf diesem Wege die genetischen Informationen ihrer Beute in sich aufnehmen und somit zur Weiterentwicklung ihrer Spezies beitragen. Ein Kroot, der seine Feinde frisst, wird ihnen ähnlich. Kroot-Weise sind die Anführer der Kroot. Kroot reiten oft auf Kroot-Ox oder auf Gnarlocs, die beide mit ihnen genetisch verwandt sind. Die Tau sehen die Kroot-Söldner weitgehend als gleichwertige Mitkämpfer an.

    Ur'lohk schluckte die halb zerkaute Pampe herunter. Selbst die Insekten darin schmeckten widerlich. Seit sie auf Kelaur IV gelandet waren hatte es nichts Vernünftiges zu essen gegeben. Er hasste den allgegenwärtigen Dschungel, die unzählichen Facetten von Grün und Braun. Und Grau. Und Violett und Gelb und Weiß eigentlich auch. Eigentlich hasste er mittlerweile alles, was pflanzlich war. Der Wunsch, sich an den Dschungel zu rächen und die Tatsache, dass er in der näheren Umgebung keine Beutetiere mehr finden konnte, hatte dazu geführt, dass er früher an diesem Tag Vegetarier geworden war. Als der Weise wenige Stunden später mit der Patrouille zurück kehrte, im Gepäck einige frische Imp-Keulen, bedauerte Ur'lohk zwar seine Entscheidung, aber getan war getan. Während seine Kameraden das Fleisch der Humanoiden zubereiteten, würgte Ur'lohk einen weiteren Bissen der zähen Ricca-Stengel herunter.

    2 Mal editiert, zuletzt von Athain (6. Oktober 2006 um 09:28)

  • Genauso wie Kroot, kämpfen die stachelflüglichen Vespiden ebenfalls als Söldner für die Tau. Wegen ihrer Flugfähigkeit, ihren mächtigen Klauen und wilden Angriffe sind sie als Sturmtruppen gefürchtet.


    47. Tag
    Heute hatten sie eine Kommandozentrale der Imps ausgehoben. Die vierte bisher. Trotz sorgfältiger Aufklärung durch ein Geist-Team und mitgeführter Späher war es ihnen nur mit Mühe gelungen, die stark befestigete Stellung zu stürmen und die eingegrabenen Imperialen zu überwältigen. Ur'lohk ließ seinen Blick über das Schlachtfeld wandern. Neben den rauchenden Trümmern der beiden von den Vespiden gesprengten Bunkern stapelten sich die Leichen so hoch, dass man einen Großen Knarloc dahinter verstecken könnte. Hunderte von Kroot hielten Leichenschmaus. Auch sein Clan war mit von der Partie. Seine Brüder hatten mittlerweile seine abartigen Essgewohnheiten akzeptiert und waren ohne zu zögern vorausgeeilt, kaum, dass die letzten Reste des Widerstands gebrochen waren. Jetzt füllten sie ihre Bäuche mit frischem Imp-Fleisch. Ur'lohk kaute mißmutig an dem bitteren Stengel irgend einer Pflanze herum. Gestern noch hatte er mit dem Tod gerungen, nachdem er irgend etwas Giftiges gegessen hatte und nur dem Können seines Weisen hatte er es zu verdanken, dass er heute hatte mitkämpfen können.
    Mit Bedauern betrachtete er seine gefallenen Brüder. Sie würden nie in die Heimat zurück kehren. Sie langen in einer langen Doppelreihe, Seite an Seite mit den toten Tau. Der Himmlische war bei ihnen und vollzog dort eines der Rituale der Segnung und Preisung oder was auch immer. Selbst nach Jahren waren diese Handlungen für den Kroot unverständlich gebliebenen. Ein Toter war tot und aus. Das in seinem Fleisch enthaltene genetische Material und die Energie, die es lieferte, gehörten dem Sieger. Wozu sich seiner später noch erinnern? Alles, was ihn als Wesen formte, würde man durch Verzehr seines Körpers sichern. Zumindest solange man es nachher wieder lebend in die Heimat schaffte. Am Ende der Reihe lag ein gefallener 'Ox. Das mächtige Tier war einem wohl gezielten Schuss einer Laserkanone zum Opfer gefallen. Sein Reiter war dabei buchstäblich vaporisiert worden. Ur'lohk hatte die beiden gekannt, 'Ox und Reiter. Sie waren ein gutes Team gewesen. Er selbst hatte einen der Imps aus dem Waffenteam getötet. Jetzt noch schmeckte er das Blut das ihm in den Rachen gesprudelt war, nachdem er den Hals des Mannes durchgebissen hatte. Die schreckensgeweiteten Augen des davon rollenden Kopfes waren blau gewesen. Vielleicht würden einige seiner Nachfahren blaue Augen haben.
    Ur'lohk hustete. Er zuckte mit einer fast menschlichen Geste mit den Schultern und richtete sich vorsichtig auf. Der Anfall war vorbei, doch die Reste des Giftes kreisten immer noch durch seinen Körper. Mit langsamen Sprüngen lief er zu den anderen.

    Einmal editiert, zuletzt von Athain (3. Januar 2007 um 10:12)

  • 49. Tag
    Der Knarloc war verrückt geworden. Mit einem Ruck riss sich das Ungetüm los. Die beiden Baumstämme an langen Ketten hinter sich herschleifend, trampelte es durchs Lager, direkt auf ihn zu. Ur'lohk legte an, zielte genau, drückte ab. Nichts geschah. Der Ricca-Stengel in seiner Hand blieb stumm. Gedankenverloren starrte der Kroot auf seine Waffe, die sich soeben in ein Gemüse verwandelt hatte, während die Erde um ihn herum erzitterte. Als ein Schatten auf ihn fiel, blickte er nach oben, unfähig, sich von der Stelle zu rühren. Zäher Geifer troff aus dem Maul des Knarlocs, bestialischer Gestank schlug Ur'lohk entgegen. Als er seinen Kopf weiter hob, um in die lidlosen Augen der Bestie zu blicken, erstarrte er vor Schreck. Sie waren himmelblau. Plötzlich durckzuckte ihn unsäglicher Schmerz, dann sah er nur noch die Zähne des Knarlocs und dann war es aus.
    Sich vor Schmerzen krümmend wachte Ur'lohk auf. Er sah den Rücken des Weisen, der gerade wieder fort ging und ergriff mit zitternden Klauen die Schale, die er dagelassen hatte. So ruhig wie er nur konnte, schlürfte er den zähflüssigen Brei. Scharfe Hitze vertrieb die Schmerzen aus seinem Körper. Das Mittel des Weisen hatte die Nachwirkung des Giftes gemildert. Müde und mit einem unangenehmen Ziehen in den Gliedern hockte sich Ur'lohk wieder in Schlafposition hin. Morgen marschierten sie nach Kreaul, und dafür würde er jede Kraft brauchen, die er jetzt noch sammeln konnte.

    Einmal editiert, zuletzt von Athain (3. Januar 2007 um 14:50)

  • 50. Tag, Mittag

    Ur'lohks Stacheln schmerzten. Er wußte, dass sie aus Horn bestandenund somit nicht schmerzen konnten, aber seit sie heute morgen aus seinem Kamm herausgewachsen waren, fühlten sie sich an wie Klauen, die gerade einfrieren. Vorsichtig betastete Ur'lohk den Kamm. Alles war verklebt von dem übel riechenden Brei, den ihn der Weise gezwungen hatte aufzutragen. Seine Fühlklaue führ über einen der Stacheln. Ur'lohk fluchte, als der Stachel zuckte und sich tief in die Klaue bohrte. Sein letzter Gedanke, bevor er in Ohnmacht fiel, war: "Wie kann man so blöde sein und sich selbst vergiften?" Dann setzte der Schock ein und um ihn wurde es schwarz.

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