Nun, ich denke, unsere unterschiedlichen Ansichten zum Automobil sind tatsächlich der Lebenssituation geschuldet und stehen für sich.
Zur Digitalisierung und Vernetzung – nicht nur im Straßenverkehr – kann ich mir nicht verkneifen anzumerken, dass hinter jedem Netzwerk auch ein Server steht. Im Grundsatz lässt sich kaum abschätzen, wie sich die schöne neue Autowelt, mit Mautgebühren, Stromleitungen für LKW, autonomem Fahren, vernetzten Bordcomputern, etc. auf den Energieverbrauch auswirkt. Es fallen massenweise Daten an, die gespeichert und verarbeitet werden müssen. Es ist nur ein Gedanke zum Thema, denn Bitcoin braucht auch schon eigene Kraftwerke.
Bildung war mal ein Privileg für die Oberschicht. Nur weil es sie heute umsonst gibt, ist sie ja nicht weniger wertvoll. Gut, es gibt sicher Personen (- Gruppen) die aus unterschiedlichen Gründen auf dem Gebiet des Lernens benachteiligt sind. Aber ich halte es für eine Selbstverständlichkeit, sich die Fähigkeiten des Lesens, Schreibens und Rechnens anzueignen. Es sind die Grundlagen der Kommunikation, der Verständigung und des Verstehens.
Ich könnte ja auch 3 Punkte machen (mache ich eigentlich recht gern und häufig) und du kannst dir deinen Teil denken… jetzt müsste ich eigentlichen einen Smiley einfügen.
Beim Allgemeinwissen habe ich da so meine Probleme. All diese Daten, wie lange ein Krieg gedauert hat, wir lange wer regiert hat und wo welche Schlacht stattgefunden hat, kann man relativ einfach nachschlagen. Damit belaste ich mein Gedächtnis nur ungern. So was kann man mittlerweile googeln und hat es in Sekunden. Mich interessiert eher was einen Menschen wie Ludwig Wittgenstein umgetrieben hat, als das Datum seines Todes.
Und da hinein spielt auch der Satz, dass wir so viele Dinge nicht mehr tun können. Das ist mehrdeutig und beide Aspekte passen recht gut.
Zum einen müssen wir immer produktiver sein und es fehlt die Zeit, uns um weitere Dinge zu kümmern. Mein Tagesablauf ist bereits so dicht gepackt, dass ich auf zusätzliche Dinge schon mal gern verzichte. Als Beispiel muss der Umstieg von der analogen auf die digitale Fotografie herhalten. Die Canon hat ein Handbuch von einem guten Zentimeter Dicke und ich bin mir sicher, dass ich nicht alle Funktionen der Kamera ausschöpfe, weil ich Teile der Anleitung schlichtweg übersprungen habe, weil es zu komplex wurde. Dabei kann ich von mir behaupten, dass ich ein wenig von Fotografie verstehe und ein interessierter Laie bin. Bei dem neuen 7.1 Receiver, Microsoft Word oder Photoshop sieht das nicht anders aus.
Die andere Seite wären die Dinge, die wir nicht mehr können, weil wir es verlernt haben oder das Wissen verloren gegangen ist. Deine Frage, ob ich mein Auto noch selbst reparieren kann, müsste da etwas differenzierter gestellt werden. Ein kaputte Blinkerbirne kann ich austauschen. Luftfilter, Scheibenwischerblätter und Zündkerzen auch. Ebenso Winterräder wechseln. Dafür muss man nicht viel können. Wenn es allerdings in die Tiefe geht und mein Auto stehenbleibt, weil das Abgasrückführventil defekt ist, kann ich das nicht mehr tun.
Ich meine, wie viel müsste ich lernen, wie viel lesen und wie viel Wissen müsste ich mir aneignen, um ein modernes Fahrzeug reparieren zu können. In der Werkstatt brauchen die nur das Diagnosesystem einzustöpseln… es gab mal Zeiten, da waren die Leute mit der Programmierung ihres Videorekorders überfordert.
Jetzt noch meine Kritik an der Privatisierung der Energieversorgung, damit es nicht zu spät wird und ich noch mehr Dinge nicht tun kann.
Es dürfte unstrittig sein, dass die Art unserer Energiegewinnung einen großen Anteil am Klimawandel hat. Es geht ja nicht nur um Strom – hier haben wir einen Anteil an erneuerbaren Energien von 40% - sondern um die Primärenergie. Also die Gesamtenergie, die erzeugt wird. Und hier ist der Anteil der Erneuerbaren erst bei ca. 13%.
Die klassische Erzeugung von Energie trägt grundsätzlich zur Verschlechterung der Lebensbedingungen bei. Und die Lebensqualität ist für eine große Personengruppe von existenzieller Bedeutung. Das existenzielle Interesse der Shareholder liegt wohl eher im Kapital.
Ich meine, es braucht Unmengen an Investitionskapital, um eine rasche Energiewende hinzubekommen. Die Summe der Spareinlagen deutscher Sparer beläuft sich – nach aktuellen Schätzungen – auf ca. 6 Billionen Euro. Warum also liegt das Geld, das eigentlich bei der Gestaltung der Zukunft unserer Kinder viel besser aufgehoben wäre, einfach dumm rum? Hat das letzte Hemd doch eine versteckte Tasche?
Die Fakten für den Klimawandel waren schon vor 50 Jahren bekannt. Es wäre also besser gewesen, die Weichen für die Energieversorgung zu stellen, statt der Rendite das Feld zu überlassen. Wenn man mich nun fragt, ob ich einem gewinnorientierten Energiemarkt ein Umdenken zutraue, dürfte die Antwort offensichtlich sein.