Biosprit

  • Zitat


    Wie viel Pflanze für wie viel Sprit?

    Biodiesel aus Raps ist eine Alternative zum knapp werdenden Erdöl, leider gibt es zu wenige Anbauflächen in Deutschland.
    50 Liter Benzin lassen sich locker in den Tank vieler Autos pumpen. Was in Zeiten explodierender Benzinpreise nach einer stattlichen Menge klingt, ist im Vergleich zum Ausgangsmaterial nicht mehr als eine kümmerliche Pfütze: Wissenschaftler an der US-Universität Utah errechneten, dass in einem Liter Benzin rund 23 Tonnen Pflanzenmasse stecken. Die 50-Liter-Füllung verschlingt demnach genau 1150000 Kilo Rohmaterial.
    [Quelle pm]

    Zitat


    Beim T r a n s p o r t von Zuckerrüben, so ermittelte das RKL, entsteht ein mittlerer Dieselkraftstoffverbrauch von 0,61 l/100 km für 1 t Gewicht, bei einem Gesamtgewicht von 25,2 t und einem Leergewicht von 9,8 t = 15,4 t Ladung. Zum Vergleich: Ein hochmoderner LKW mit einem Gesamtgewicht von 38 t benötigt für den Transport von 1000 kg = 1,3 l Dieselkraftstoff!
    Das Problem bei Transportarbeiten mit dem Schlepper sind allerdings die Leerfahrten. Hier wurde ermittelt, dass immer noch 75 % an Treibstoff der Vollbeladung - also immer noch knapp 0,46 l/100 km bei einem Leergewicht von 9,8 t verbraucht werden.
    Quelle LLH


    Wenn's stimmt, sind also für eine PKW-Tankfüllung etwa 75 Erntefahrten vom Acker zur Sammelstelle nötig.
    Von dort aus geht's dann weiter per LKW oder Bahn zur Verwertungsstelle.
    Wie lang ist eigentlich die durchschnittliche Strecke vom Acker bis zur Sammelstelle?
    Die Annahme "2,5 km" ergibt
    eine zurückzulegende Strecke von 187,5 km mit voller Beladung, entsprechend 28,82 l Diesel sowie
    eine zurückzulegende Strecke von 187,5 km ohne Beladung, entsprechend 21,62 l Diesel.
    Zwischensumme: 50,44 l

    Der Aufwand an Dieseltreibstoff für a) Aussaat und b) Abernten des jeweiligen Ackers ist dabei noch nicht enthalten,
    ebensowenig wie der Energieaufwand für c) Weitertransport, d) Verarbeitung und e) Verteilung des Fertigprodukts an Verteilerstellen.

    Ebenfalls nicht enthalten sind
    f) Kosten Saatgut
    g) Kosten Dünger und Pflanzenschutz sowie Ausbringung
    h) Zeitaufwand (Personalkosten)
    i) sonstiger Aufwand (z.B. Verschleiß, im Allgemeinen über Abschreibung der Investition geregelt)

    PS
    Ein Hektar hat schlappe 100*100 m². Bei einer extremen Auslegerbreite von 10 m bedeutet das ca. 10 * 100 m =1 km Strecke pro Hektar jeweils für Saat, Pflege, Ernte - zusätzlich zur Anfahrtstrecke vom Hof aus.

    Wie zu sehen ist, eine recht interessante Bilanz.

    8o

    :feuerteufel: rs longa vita bre:hoppel:is: Entia non sunt multiplicanda praeter necessitatem.

  • Hab ich mal in einer Doku über Nahrungsmittelknappheit gesehen ( im TV)
    In den USA wird Biosprit durch Mais gewonnen, was wiederrum durch den Staat subventionoiert wird.
    Für die Farmer lohnt es sich dann mehr Mais anzubauen um Sprit raus zu hohlen als ihn als Lebensmittel zu verkaufen.
    Für diese Produktion wird mehr Kraftstoff verbraucht, als daraus gewonnen wird.

    Also da könnten wir eigentlich auch gleich ne Pipeline in den Himmel bauen und die Ölreserven in die Umlaufbahn schiessen...

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  • Dass für einen Liter Biodiesel 23t Material verbraucht wird halte ich für ein Gerücht, das kann so nicht stimmen, was auch immer "Wissenschaftler an der US-Universität Utah" errechnet haben. Und zwar aus einem einfachen Grund: Biodiesel wäre viel zu teuer.

    Was stimmt ist, dass man für Biodiesel aus Rapsöl mehr Mineralöl verbraucht als an Energie drinsteckt, das habe ich auch gelesen. Das hört sich ja schon schwachsinnig an, ist aber zumindest nicht ganz so schwachsinnig, denn auch um einen Liter Benzin aus Mineralöl herzustellen muss erheblich Energie eingesetzt werden (Gewinnung, Transport, Raffinerie etc.), wahrscheinlich aber weniger als in Rapsöl. Was man aber sagen kann ist, das Rapsöl unsere Welt nicht retten wird...

    Und was wird unsere Welt retten?

    Ich weiß es nicht, aber man kann glaube ich ein paar grundsätzliche Dinge drüber sagen:

    1. Ein Bio-Kraftstoff muss die gesamte Biomasse einer Pflanze verwenden, nicht nur die Frucht
    2. Er muss flexibel aus jeweils der Biomasse produzierbar sein, die am Ort vorhanden ist
    3. Er muss dezentral herstellbar sein, um Produktionskosten für Rohmaterial und Produkt zu sparen
    4. Er darf nicht weniger Energiedichte haben als Ethanol, denn eine deutlich verminderte Reichweite würden die Konsumenten nicht akzeptieren.

    Ansonsten finde ich das mit der Pipeline auch 'ne gute Idee, allerdings gibt es die schon

    ;)

    Gruß,
    excelchen

    [center]Widerstand ist zwecklos [/center]

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