Was tun, wenn unser Rechtssystem versagt, wenn Polizei und Gerichte machtlos oder handlungsunfähig sind und unsere persönliche Unversertheit gefährdet ist? Sind wir zu Selbstjustiz, natürlich aus rein ethischer und moralischer Sicht, legitimiert, um unser Selbst vor dem nahenden Übel zu schützen?
Ich spreche nicht von akuter Notwehr in einem Sekunden-Zeitfenster, sondern von einem Gegenschlag, der präventiv gegen einen weiteren Schlag des "Feindes" wirken soll.
Ein Live-Beispiel:
Man begegnet einem ortsbekannten Schläger zu Nacht auf der Strasse. Dieser handelt aus reiner Aggressions- und Konfliktlust und schlägt einen zu Boden. Das passiert immer und immer wieder, man trägt jedoch keine schweren Verletzungen davon, jedenfalls keine physischen. Die pyschische Belastung wächst und wächst, die Angst, überhaupt noch nach Einbruch der Dunkelheit vor die Tür zu treten, steigt.
Man erstattet Anzeige bei der Polizei; 1, 2, vllt. 3 Mal, bis man es irgendwann aufgibt, weil einen selbst der diensthabende Beamte nicht wirklich ernst nimmt, da auch er weiß, dass die Staatsanwaltschaft und die Gerichte überlastet sind, dass solche Strafttatbestände für die Strafverfolger lediglich "Peanuts" sind, die solang nicht verfolgt werden, bis sich das Opfer selbst einen Anwalt nimmt und zivilrechtliche Ansprüche geltend machen will (z.B. Kosten im Falle eines Krankenhausaufenthalts)
Was soll dieser Mensch nun tun?
Ist ihm das Recht zugesprochen, die Justiz selbst in die Hand zu nehmen? Freunde und Bekannte zusammenzurufen, den Täter zum Opfer werden zu lassen? Womöglich schwer zu verletzen und es ihm unmöglich machen, weitere Menschen zu tyrannisieren? Herrscht ein Gesetz des Dschungels? Kann nur der Stärkste und Unbarmherzigste "überleben"?